© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/16 / 12. August 2016

Niemand will E-Autos
Kehrt endlich um
Ronald Gläser

Wer erinnert sich noch an die Abwrackprämie von 2009? Damals war der Gesamtbetrag gedeckelt. Deswegen wurde täglich mitgeteilt, wie viele Anträge auf den Zuschuß in Höhe von 2.500 Euro bereits vorliegen. Kaufinteressenten sollten wissen, wieviel Zeit ihnen bleibt, um sich zu entscheiden. Am Ende gab es einen regelrechten Ansturm.

Diesmal ist alles anders. Die aus Steuergeldern finanzierte Beihilfe für E-Autos läßt die Kunden kalt. Im ersten Monat wurden gerade 1.791 Anträge gestellt. Während der Antragsphase für die Abwrackprämie kamen so viele Anträge an einem Vormittag herein. Und das, obwohl die neue Kaufprämie für E-Autos jetzt sogar bei bis zu 4.000 Euro liegt.

Es ist klar: Es gibt keine Nachfrage für die teuren und in ihrer Reichweite beschränkten Autos. Die Technik ist noch nicht so weit. Nur ein paar Superreiche, die ihr grünes Ökogewissen beruhigen wollen, stellen sich neben ihren (benzinbetriebenen) SUV noch einen kleinen Elektrowagen in den Carport. Für Otto-Normal-Fahrer kommen E-Mobile nicht in Betracht. Angela Merkels Ankündigung („eine Million E-Autos bis 2020“) wird nicht eingelöst werden. Was bedeutet das? Zum einen platzen einmal mehr grüne Träume wie Seifenblasen. Zum zweiten spart jeder nicht eingereichte Antrag dem deutschen Steuerzahler viel Geld. Das sind gleich zwei gute Nachrichten. Jetzt fehlt nur noch, daß die Regierung ihren Fehler erkennt und die Subvention wieder abschafft.