© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/16 / 22. Juli 2016

Meldungen

EU-Liste: 37 invasive gebietsfremde Arten

BRÜSSEL. Die EU-Kommission hat vorige Woche eine erste Liste mit invasiven gebietsfremden Arten veröffentlicht. Die auf der EU-Richtlinie 1143/14 (Invasive Alien Species) beruhende Unionsliste umfasse 37 Säugetiere, Amphibien, Reptilien, Fische, Wirbellose sowie Pflanzen, Pilze und Bakterien, die „die europäische Artenvielfalt und Biodiversität bedrohen, indem sie einheimische Arten verdrängen“ (JF 13/15). Einige Tier- und Pflanzenarten könnten „Besitz, Ernte und Lebensgrundlagen bedrohen. Sie müssen an einem Eindringen gehindert werden – oder unter Kontrolle gehalten werden, wenn das nicht gelingt“, erklärte EU-Umweltkommissar Karmenu Vella. „Da invasive Arten an Landesgrenzen keinen Halt machen, ist hier die EU gefragt. Wir gehen ein Problem an, das wir nicht ignorieren können, denn es kostet uns über zwölf Milliarden Euro pro Jahr“, meinte der maltesische Sozialdemokrat. (fis)

 ec.europa.eu





„Verhaltene Nachfrage“ nach E-Auto-Prämie

Eschborn. Eine Woche nach dem Start der 4.000-Euro-Kaufprämie für E-Autos (3.000 Euro für Hybrid) lagen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) 718 Anträge auf „Umweltbonus“ vor. Spitzenreiter war der elektrische Renault Zoe (184 Anträge), gefolgt vom BMW i3 (127/mit und ohne Benzinhilfsmotor), dem BMW 225xe (80/teilelektrischer Plug-in-Hybrid), dem Mitsubishi Outlander Plug-in (54), den vollelektrischen Kia Soul EV und Nissan Leaf (28) sowie dem Golf GTE (24/Hybrid). „Die Antragszahl entspricht den Erwartungen, auch wenn die Nachfrage im Vergleich zu 150.000 Anträgen in den ersten Tagen der Online-Beantragung für die Umweltprämie etwas verhaltener ist“, erklärte Bafa-Chef Arnold Wallraff mit Blick auf die 2009 gezahlte Abwrackprämie von 2.500 Euro. (fis)

 www.bafa.de





Westliche Wegwerfkultur und CO2-Emissionen

POTSDAM. In den Ländern des globalen Nordens landen jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel im Abfall. Dieser Anteil werde noch „drastisch ansteigen“, wenn Schwellenländer wie China und Indien den westlichen Ernährungsstil übernähmen. Zu dieser Warnung gelangt eine Studie des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, die sich der Frage gewidmet hat, mit welchen Nahrungsmittelverlusten künftig zu rechnen ist und welche Emissionen damit verbunden sind. Interessant ist dabei die Prognose, daß, fahre man mit der bisherigen Praxis fort, bis 2050 ein Zehntel der globalen Treibhausgasemissionen durch die Verschwendung von Nahrungsmitteln verursacht werde (Forschung & Lehre, 5/16). (ck)

 www.pik-potsdam.de





Erkenntnis

„In Deutschland ist es ziemlich extrem, wir haben die niedrigsten Lebensmittelpreise der Welt. Das wird vielleicht dazu führen, daß die Betriebe, die bäuerliche Familie bleiben wollen, sich stärker auf Öko orientieren.“

Ulrike Höfken, Agraringenieurin und Agrarministerin in Rheinland-Pfalz