© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/16 / 08. Juli 2016

Meldungen

Islamexperte kritisiert EKD-Papier

WIEHL. Kritik an dem EKD-Papier „Reformation und Islam“ hat der evangelische Islamexperte Eberhard Troeger geäußert. Die Konferenz für Islamfragen der EKD hatte das Dokument zum 500jährigen Reformationsjubiläum 2017 veröffentlicht (JF 27/16). Wie es darin heißt, muß das Verhältnis zwischen evangelischer Kirche und Islam neu bestimmt werden. Die reformatorischen Abgrenzungen gegenüber dem Islam könnten nicht ohne weiteres in die Gegenwart übertragen werden. Die reformatorische Sicht auf den Islam, besonders die Martin Luthers (1483–1546), sei aus heutiger Sicht vielfach polemisch. Wie Troeger in einer Stellungnahme für die Evangelische Nachrichtenagentur idea schreibt, ist das Impulspapier eine „Verbeugung vor dem aufgeklärten Humanismus“. Von der „einzigartigen Wahrheit des Evangeliums, die den Reformatoren so wichtig war“, sei nicht die Rede. Die teilweise recht polemischen Äußerungen der Reformatoren würden in die Situation des 16. Jahrhunderts eingeordnet, damit aber auch für erledigt erklärt: „Es entsteht der Eindruck, daß nicht nur die Ausdrucksweise für zeitbedingt gehalten wird, sondern auch die zentralen reformatorischen Anliegen.“ Beispielhaft werde das deutlich an der Auslegung des „Christus allein“. Die Verfasser hielten die darin ausgedrückte Ausschließlichkeit angesichts einer religiös vielfältigen Gesellschaft für anmaßend, weil sie den Glauben anderer Menschen für unwahr erkläre. Sie könne deshalb Muslimen nicht zugemutet werden. Das EKD-Papier unterscheide aber, so Troeger,  nicht zwischen „dem angemessenen Umgang mit Menschen einerseits und dem Festhalten an Glaubensinhalten andererseits“. Wenn sich aber christliche Begegnung mit Muslimen in einer „dialogischen Haltung“ erschöpfe, handele es sich um ein „anderes Evangelium“. (idea/JF)





Kunstfest Weimar droht Ende der Förderung

BERLIN. Das Kunstfest Weimar, Thüringens größtes und bekanntestes Festival für zeitgenössische Künste, ist nach Einschätzung des Deutschen Kulturrates ab 2019 in seiner Existenz bedroht. Grund: Die finanzielle Förderung der Stadt Weimar und die daran gekoppelten Zuschüsse des Bundeslandes könnten dann auslaufen. Der Stadtrat will die Förderung prüfen und im Herbst eine Entscheidung fällen. Deshalb hat der Kulturrat das Kunstfest auf seine Rote Liste der bedrohten Kultureinrichtungen gesetzt. (tha)

 www.kulturrat.de





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