© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/16 / 17. Juni 2016

Ein böser Import aus dem Orient
Phänomen „Taharrush gamea“: Auf der Suche nach Ursachen für die sexuelle Gewalt gegen Frauen durch moslemische Männer
(mv)

Warum tun sich junge Männer zusammen und treiben Mädchen und Frauen wie Freiwild in die Enge, um sich an ihnen zu vergehen? Im arabischen Raum nennt man das „Taharrush gamea“: die Vergewaltigung und sexuelle Nötigung von Frauen im öffentlichen Raum durch eine ganze Gruppe von Tätern, die sich abgesprochen haben, aber zumindest in spontaner Übereinstimmung eine günstige Situation nutzen.

Die günstige Gelegenheit ist das eine. Nicht umsonst tauchte das Phänomen der „gemeinsamen sexuellen Belästigung in Menschenmenge“, was Taharrush gamea wörtlich übersetzt heißt, gehäuft auf, als der Arabische Frühling ein anarchisches Vakuum hinterließ. Nach dem Sturz des ägyptischen Machthabers Husni Mubarak im Februar 2011 hatten Banden auf dem Kairoer Tahrir-Platz mehrere Frauen aus der Masse isoliert, eingekreist und mit Händen und Gegenständen brutal vergewaltigt. Weniger Brutales, aber im Vorgehen Vergleichbares schilderten Opfer der Silvesternacht in Köln, Düsseldorf, Hamburg und anderswo.

Angst ist ein interkulturell verständliches Stoppsignal

Repressiv erzogene Männer, die von klein auf Frauen als minderwertig betrachten, taumeln trunken von ihren ersten Schlucken Alkohol und traumatisiert von der langen Reise in das erotische Eldorado deutscher Sommerfeste und Schwimmbäder? So etwa lauten die Begründungen, wenn, wie in Kassel (siehe oben), die Übergriffe durch „Flüchtlinge“ nicht mehr totgeschwiegen werden können. Die Täter kämen „aus Kulturkreisen mit einem anderen Frauenbild“, meinte eine Sprecherin des Kasseler Arbeitskreises „Gemeinsam gegen sexuelle Gewalt aktiv“. „Sie sind allein und suchen nach einer Zeit der Flucht, der Angst und Erniedrigung unter Umständen so männliche Bestätigung.“ Aufdringliches und auch grenzverletzendes Flirten mag eine Folge dieser Kombination sein, vielleicht die eine oder andere „unsittliche Berührung“, wie es im Polizeijargon heißt. Aber Angst und Panik in den Gesichtern der Opfer sind ein interkulturell verständliches Stoppsignal, über das sich die Männer bewußt hinwegsetzen. Warum?

Muslimische Jungen würden im Vorschulalter auf dem Höhepunkt der kindlichen Sexualentwicklung und der damit verbundenen Kastrationsängste der traumatischen Erfahrung der Genitalbeschneidung unterworfen, sagte der Psychotherapeut Matthias Franz dem Focus. „Sie machen die durch religiös und festlich verbrämte patriarchalische Machtansprüche erzwungene kollektive Erfahrung, daß der Stärkere, weil er stärker ist, dem Schwächeren, weil er schwächer ist, Körperteile abschneiden darf“, beschreibt Franz eine sexualneurotische Ursache für die Gewalt gegen Frauen. Zudem müßten sich die jungen Männer nicht nur dem islamischen Patriarchat unterordnen, sondern würden sich auch in Deutschland bedeutungslos fühlen angesichts des „süßen Lebens der hiesigen Jugend“.

Die Islamkritikerin Sabatina James verortet die Ursache für das Massenphänomen Taharrush gamea im politischen Islam. „Es gibt islamistische Islamlehrer, die das Recht auf sexuelle Belästigung und Vergewaltigung lehren, wenn das Opfer eine unanständige Ungläubige ist“, sagte James der JF. Dies sei offensichtlich in Köln in großen Gruppen, die sich abgesprochenen hätten, befolgt worden. Während es im Islam eine große Sünde sei, moslemische Frauen sexualisierte Gewalt anzutun, gelten nichtmoslemische Frauen als minderwertig. Ungläubige hätten keine Ehre, also könne ihre Ehre auch nicht verletzt werden. Zudem sei das Zeigen von Haut und Haaren in islamischen Ländern als unmoralisch verpönt.

Offenbar braut sich eine explosive Mischung zusammen: die Ängste und Kränkungen durch die Genitalbeschneidung, die sexuelle Faszination und zugleich tiefe Verachtung für die freizügig gekleideten, aber unerreichbaren Mädchen und zu guter Letzt die anstachelnden Lehren der Imame, wonach bereits das unbedeckte Haupthaar einer Frau ausreiche, um eine Vergewaltigung zu rechtfertigen. Das Problem müsse von der Politik mit sofortiger Abschiebung der Gewalttäter gelöst werden, mahnte James, sonst könne der innere Friede nicht sichergestellt werden.

Die Täter seien „fanatisierte Anhänger des Scharia-Islam“ gewesen, schreibt Alice Schwarzer in ihrem aktuellen Buch „Der Schock – Die Silvesternacht von Köln“. Vor allem Grüne und Protestanten hätten mit übertriebener Political Correctness und falscher Toleranz die versäumte Integration zu verantworten, kritisiert Deutschlands bekannteste Feministin und benennt das Problem in einem Satz: „Es war die Art von Männern, für die die Scharia über dem Gesetz steht und die Frau unter dem Mann.“