© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/16 / 03. Juni 2016

Meldungen

Bulgarien: Erhöhter Flüchtlingsdruck

SOFIA. Nachdem Bulgariens Regierung Befürchtungen, daß die Flüchtlingsströme nach der Schließung der sogenannten Balkanroute im März über Bulgarien führen werden, bis dato negierte, vollzog sie nun eine Kehrtwende. Angaben von Radio Bulgaria zufolge hat Premier Bojko Borissow Anfang dieser Woche einen verstärkten Migrationsdruck auf Bulgarien bestätigt. Anlaß dafür war der Aufgriff von zwei Flüchtlingsgruppen, bestehend aus jeweils 40 und 56 Personen durch Sicherheitskräfte. Ein Großteil der illegalen Migranten wurde umgehend wieder nach Griechenland abgeschoben, die restlichen sollen ihnen binnen Wochenfrist folgen. Dessen ungeachtet, so Radio Bulgaria, seien bulgarische Militäreinheiten an die gemeinsame Grenze zu Griechenland verlegt worden, um im Falle eines Flüchtlingsansturms der Grenzpolizei zur Seite zu stehen. (ctw)





Mehrheit der Dänen für Grenzkontrollen bis 2018

Kopenhagen. Die Flüchtlingskrise hat die Haltung der Dänen zu Grenzkontrollen entscheidend verändert. Sie gehörten für die meisten Dänen bereits zu einer längst überwundenen Vergangenheit – doch nun sprechen sich zwei Drittel (66 Prozent) der Dänen dafür aus, die dänischen Kontrollen bis zu zwei Jahren fortzusetzen. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage des Norstat-Instituts für die Zeitung Altinget. Am entschiedensten sprachen sich  die Wähler der einwanderungskritischen Dänischen Volkspartei (DF) für die Fortsetzung der Grenzkontrollen aus. Waren hier 98 Prozent dafür, sprachen sich auch die Wähler der rechtsliberalen Regierungspartei Venstre mit 84 Prozent für die Verlängerung der Kontrollen für mindestens zwei Jahre aus. (ctw)





Staatsanwalt fordert Haft für Durnwalder

BOZEN. Staatsanwalt Igor Secco hat im sogenannten Sonderfonds-Prozeß drei Jahre Haft wegen des Verdachts der Amtsunterschlagung und illegalen Parteienfinanzierung für Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) gefordert. Laut der Nachrichtenagentur apa soll Durnwalder Gelder aus dem Sonderfonds nicht rechtmäßig verwendet haben. Es geht um einen Betrag von 556.000 Euro. Durnwalder hatte Ende Februar während des Prozesses betont, daß er keinen Cent in die eigene Tasche gewirtschaftet habe. 45 Jahre lang hätten auch seine Vorgänger gleich gehandelt und niemand habe die Vorgehensweise beanstandet. Apa zufolge hatte Durnwalder, der von 1989 bis 2014 Landeshauptmann Südtirols war, mit dem Geld Trinkgelder an Musikkapellen bei Feierlichkeiten, Essen oder Geschenke im Rahmen seines Amtes bezahlt – jedoch über jede Ausgabe Buch geführt. (ctw)