© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/16 / 03. Juni 2016

Rettungspakt
Griechischer Schlendrian
Klaus-Peter Willsch

Athen hat wieder einen Etappensieg errungen. Frisches Geld soll fließen und Griechenland perspektivisch beim Schuldendienst entlastet werden. Derzeit wird zwar ein 4. Rettungspaket noch nicht öffentlich ins Spiel gebracht, aber das braucht es zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht, denn von den 86 Milliarden Euro des aktuellen (3.) Rettungspakets sind erst 21,4 Milliarden ausgezahlt. Die neuen Winkelzüge Athens dienen lediglich dazu, daß die Geldgeber die nächste (Teil-)Tranche auszahlen. Die griechische Regierung ist im siebten Jahr der Daueralimentierung darin geübt, Dinge zu beschließen und dann versanden zu lassen. Erst vor kurzem hat der IWF eine katastrophale Zwischenbilanz gezogen. 

Jeder weitere Kompromiß wird nur dem griechischen Schlendrian Auftrieb geben. Das muß der griechischen Regierung endlich mit aller Entschiedenheit entgegnet werden. Es ist nicht meine Aufgabe, als Abgeordneter des Deutschen Bundestages ständig Reformmaßnahmen und deren Umsetzung in anderen Ländern zu überprüfen. Ich erachte es vielmehr als meine Pflicht, keine weiteren deutschen Steuergelder in ein Faß ohne Boden zu kippen. Der beste Weg ist weiterhin das geordnete Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone.






Klaus-Peter Willsch ist CDU-Bundestagsabgeordneter und Kritiker des Euro-Rettungsschirms.