© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/16 / 27. Mai 2016

Zitate

„Von oben herab blicken jene Linksbewegten auf das Volk, denen der politisch aufgeladene Begriff des Bürgers oder der Bürgerin nicht über die Lippen kommen mag und die lieber von den ‘Massen’ reden – oder von den ‘Menschen’ säuseln. (...) Das Volk als Objek, nicht als handelndes Subjekt: Ausgerechnet in der Linken hat dieser Paternalismus Tradition.“

Gero von Randow, Politikredakteur, in der „Zeit“ vom 19. Mai 2016





„Wir werden uns nicht von Eu-ropa abwenden. Überhaupt nicht. Ich glaube, daß wir mit unseren europäischen Freunden und Partnern in einem Bett liegen sollen. Wortwörtlich. Es gibt viele Arten der Kopula..., Kooperation.“

Boris Johnson, Tory-Abgeordneter und Wortführer der Brexit-Kampagne, in der „Weltwoche“ vom 19. Mai 2016





„Wir Deutschen sind offensichtlich nicht mehr in der Lage, vom vermeintlichen Pfad des allesverstehenden Gutmenschen abzuweichen.  Jene perpetuierte Gutmenschlichkeit, sozusagen die ‘2.0-Abbitte für Adolf Hitler’, hat unser Land auf einen für unsere Nachbarländer und Alliierten schwer erträglichen Staatskurs gebracht. Treten wir nicht immer öfter besserwisserisch, arrogant und moralinsauer auf? Im Bewußtsein, daß wir heute die Friedfertigen sind, und daß die anderen uns folgen sollten? Was für eine dramatische Fehleinschätzung der Weltlage! Mit zunehmender Weltbevölkerung in einer seelenlos agierenden digitalen Welt kann dies schon bald zur negativen Umkehrung deutschen Ansehens führen.“

Wolf Poulet, Oberst a.D. und Politikberater, auf „faz.net“ am 20. Mai 2016





„Längst hat sich der Kampf gegen Rechts in eine wüste Ausgrenzungsmanie gesteigert, die den Keim zum Totalitären in sich trägt. Die fortschreitende Politisierung des Unpolitischen bläst den Wind von Weimar durch das Land – Demokratie ist, wenn man hart streitet und sich am Ende doch wieder verträgt und ein Bier trinkt. Konsens und Kompromiß sind wichtiger als lautstarke Rechthaberei, die alles niederbrüllen will, was ihr nicht in den Zeitgeist paßt.“

Roland Tichy, Wirtschaftsjournalist, in seinem Blog „Tichys Einblick“ am 20. Mai 2016





„Das Recht ist nicht dazu da, Moral zu schützen oder zu lehren. Das Recht soll Rechte garantieren. Das ist seine Aufgabe, und sie ist schwierig genug.“

Klaus Volk, Rechtswissenschaftler und Autor, im „Focus“ vom 21. Mai 2016





„Europa klug zu rekonstruieren auf den Prinzipien der Grundfreiheiten und Eigenverantwortung, bei wechselseitigem Verständnis und Bereitschaft zur Hilfe: das ist die entscheidende Aufgabe, damit die Bürger wieder Vertrauen in das Einigungsprojekt fassen. Eine immer engere Union der Völker entsteht nicht, indem wir alle Trennwände einreißen und füreinander Rechnungen begleichen, sondern wenn der Sinn für das Gemeinsame im koordinierten Erfolg der Vielfalt wieder wächst.“

Udo Di Fabio, ehemaliger Bundesverfassungsrichter, in der „FAZ“ vom 23. Mai 2016