© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/16 / 06. Mai 2016

Lesereinspruch

Widersprüchlich

Zu: „Schengen-Grenzkontrollen viel billiger als Massenzuwanderung / Gesunder Menschenverstand“ von Jörg Fischer (JF 17/16)

Mir scheint, das Wirtschaftsverständnis der JF leidet unter einem Jekyll-und-Hyde-Syndrom. Während ein ausgewiesener Fachmann wie Thorsten Polleit, Präsident des Ludwig von Mises Instituts Deutschland, direkt über diesem Kommentar das Wort führt, kommt die Ideenwelt des darunter befindlichen Meinungsbeitrags von Jörg Fischer offenbar aus der genau gegenteiligen Welt, in welcher der Staat alles zu regeln hat, und die – sarkastisch betrachtet – unter der, an der berüchtigten Mitscherlich-These angelehnten Überschrift „Die Unfähigkeit zu mauern“ stehen könnte. 

Denn viel effizienter und humaner als eine wirkliche „Grenzsicherung“, die ja nur durch unüberwindbare Mauern oder himmelhohe Grenzzäune zu haben wäre, ist doch ein freiheitliches Wirtschaftsverständnis. Wichtiger wäre es, die bislang voraussetzungslos gezahlten Sozialleistungen für die nach Deutschland strömenden Menschenmassen abzuschaffen. Die Flüchtlinge werden nicht in Flüchtlingsunterkünften integriert, sondern durch Arbeit, die zugleich unsere Sozialsysteme entlastet.

Volker Weitert, München