© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/16 / 29. April 2016

Fragebogen
Wolfgang Streeck
Soziologe

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Upper West Side, bei Zabar’s Lachs kaufen.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Ein Omelette nature, mit einem Glas sage-ich-nicht, in Paris, wo verrate ich nicht.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Europa – in den Grenzen des Weströmischen Reichs. Erinnerung an einen Bauernhof in Westfalen, den es längst nicht mehr gibt.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Sylvia, Sophia, Neele, Emma.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Unzugehörigkeit. Auffälligkeit vermeiden. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Es gibt nichts geschenkt. Nichts zu sehr wollen.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

Brehms Tierleben. Der frühe Arno Schmidt. Henri Quatre.

Welche Musik mögen Sie?

Die ich sehen kann. Opern; alles, was lange geübt werden muß. Mehr verrate ich nicht.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Die Auswanderung des Homo sapiens aus Afrika, vor rund 50.000 (?) Jahren.

Was möchten Sie verändern?

Daß die kleinen Leute schneller merken, wenn sie über den Tisch gezogen werden.

Woran glauben Sie?

An nichts. Aber manchmal hoffe ich etwas.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Dümmere nicht veralbern. Respekt.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Shit happens.






Prof. Dr. Dres. h.c. Wolfgang Streeck, Jahrgang 1946, war Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung, Köln. Sein 2013 erschienenes Buch „Gekaufte Zeit: Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus“ (JF 10/15) löste eine Kontroverse mit Jürgen Habermas aus, die zu einer erweiterten Taschenbuchausgabe des Titels im vergangenen Jahr führte.

 www.wolfgangstreeck.com