© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/16 / 22. April 2016

Meldungen

Mehr Kirchenaustritte aufgrund Homo-Trauung  

OSLO. Mehr Menschen denn je kehrten in diesem Jahr der Norwegischen Kirche den Rücken. Angaben des Onlinedienstes thelocal.no traten seit Jahresbeginn 4.200 Personen aus der evanglisch-luterischen Kirche des Landes aus. Die Zahlen seien vor allem in der ersten Aprilhälfte deutlich angestiegen. Am 11. April hatte die Generalsynode mit 88 von 115 Stimmen für die kirchliche Trauung von Homosexuellen gestimmt. Bis zum kommenden Januar soll nun eine Liturgie für Homosexuelle eingeführt werden. „Ich würde es nicht dramatisch nennen“, jeder Kirchenaustritt sei „bedauerlich“, erklärte der Sprecher der Kirche, Ole Inge Bekkelund. Einen direkten Zusammenhang zur Entscheidung der Synode sehe er nicht. (ctw)





„Reale Probleme“ mit marokkanischen  Kickern

Amsterdam. Der Ex-Fußballprofi Johan Derksen hat mit seiner Klage über den hohen Anteil von marokkanischen Spielern in niederländischen Mannschaften eine Diskussion losgetreten. In der von ihm moderierten Sendung „Fußball inside“ auf RTL meinte er, viele Vereine seien dadurch „im Arsch“. Auch die niederländischen Jugendlichen würden solche Clubs meiden: „Die wollen nicht mit neun marokkanischen Jungen spielen, die sich hinterher noch nicht mal trauen, nackt zu duschen.“ Von der niederländischen Gesundheitsministerin Edith Schippers (VVD) erhielt Derksen Zuspruch: „Ich denke, daß er ein reales Problem benennt.“ Das Problem existiere tatsächlich, so der Arbeitsminister Lodewijk Asscher (PvdA), doch dürften die marokkanischen Jugendlichen nicht pauschal verurteilt werden. Derksen zeigte sich verwundert: „Ich moderiere seit zwanzig Jahren, und es gab nie Probleme. Aber zwei Minuten über Marokkaner und ganz Holland steht in Brand.“ (mb)





Linker Protest gegen Hollande weitet sich aus

Paris. Nach einem TV-Interview des französischen Präsidenten François Hollande ist es in der vergangenen Woche in Paris zu schweren Ausschreitungen gekommen. Hollande hatte seine umstrittenen Arbeitsmarktreformen verteidigt (JF 8/16). Gewerkschaften, Schüler- und Studentenverbände, aber auch Abgeordnete der Sozialistischen Partei laufen seit Wochen dagegen Sturm. Als neue Protestform hat sich in diesem Kontext die Bewegung „Nuit debout“ (Nacht der Aufrichtigen) entwickelt. Seit dem 31. März treffen sich Nacht für Nacht linke Aktivisten auf dem Platz der Republik in Paris, um gegen die Bankenmacht und Sparkurse, gegen die „soziale Ungleichheit“ sowie gegen den Klimawandel zu kämpfen. Stargast in Paris war der griechische Ex-Finanzminister Yanis Varoufakis. (ctw)

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