© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/16 / 22. April 2016

Verschwendung der Woche
Freigebige Pfeffersäcke
Marcus Schmidt

Den Hamburger „Pfeffersäcken“ wird ein ausgeprägtes Kostenbewußtsein nachgesagt. Wenn er sich nicht mehr rechnet, wird sogar der mittelalterliche Dom verkauft und zum Abriß freigegeben – so geschehen im 19. Jahrhundert.

Seitdem hat sich auch in der Hansestadt einiges geändert. Aufs Geld geschaut wird in dem sozialdemokratisch dominierten Stadtstaat schon längst nicht mehr. Das zeigt sich nun auch in der Asylkrise. Für eine halbe Million Euro bestellte die Stadt unlängst 90 Zentimeter breite Betten für eine Erstaufnahmeeinrichtung. Das Problem: Mittlerweile wurde das Quartier zu einer sogenannten Folgeeinrichtung umgewidmet. Dort müssen die Betten laut Behördenvorschrift aber einen Meter breit sein. Die Lösung: Die Stadt hat für weitere 500.000 Euro neue Möbel bestellt.