© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/16 / 22. April 2016

Meldungen

GSG 9 verhaftet mutmaßliche Terroristen   

FREITAL. Die Eliteeinheit GSG 9 hat am Dienstag morgen vier Männer und eine Frau aus dem sächsischen Freital festgenommen. Den fünf Verdächtigen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren wird vorgeworfen, eine rechtsterroristische Vereinigung gebildet und Asylbewerberheime angegriffen zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Über 200 Beamte des Bundeskriminalamtes, der Bundespolizei sowie der sächsischen Polizei waren an dem Einsatz beteiligt. Es wurden mehrere Wohnungen sowie weitere Räumlichkeiten in Sachsen durchsucht. Den Verdächtigen werden unter anderem die Bildung einer Terrorgruppe („Gruppe Freital“) und versuchter Mord zur Last gelegt. Nach den bisherigen Ermittlungen rechnet die Bundesanwaltschaft der rechtsterroristischen Vereinigung drei Sprengstoffanschläge mit sogenannten Polenböllern zu. Zwei auf Asylbewerberheime in Freital sowie einen auf  einen linken Szenetreff in Dresden. Möglicherweise sind die Beschuldigten zudem für den Wurf eines Polenböllers in das Auto eines Kommunalpolitikers der Linkspartei verantwortlich, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. (mv/ms)





IS-Kontakt: Haftbefehl gegen Messerstecherin 

KARLSRUHE. Die Bundesanwaltschaft hat in der vergangenen Woche Haftbefehl gegen die 15 Jahre alte Safia S. erlassen, die versucht hatte, einen Bundespolizisten zu ermorden. Das Mädchen, das die deutsche und marokkanische Staatsangehörigkeit besitzt, wird außerdem wegen der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagt, teilte der Bundesgerichtshof mit. Die Jugendliche soll Ende Februar bei einer Personenkontrolle im Hauptbahnhof Hannover versucht haben, „einen Beamten der Bundespolizei als Repräsentanten der von ihr verhaßten Bundesrepublik zu töten“, gab das Gericht bekannt. Das Mädchen hatte den Polizisten mit einem Messer angegriffen und lebensbedrohlich verletzt. Nach bisherigen Ermittlungen hatte Safia S. mit dschihadistischem Gedankengut der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) sympathisiert und stand mit einem Kämpfer des IS in Syrien in Kontakt. (ho)





Korruptionsverdacht gegen SPD-Politiker 

BERLIN. Die Berliner Staatsanwaltschaft prüft den Anfangsverdacht der Korruption und Untreue gegen den Leiter der Berliner Senatskanzlei, Björn Böhning. Der SPD-Politiker hatte die Beratungsfirma McKinsey ohne Ausschreibung beauftragt, den Senat bei der Bewältigung der Asylkrise zu beraten. Davon profitierte auch der ehemalige Berliner Innenstaatssekretär Lutz Diwell. Der Parteifreund Böhnings erhielt einen Teil der Gelder für seine Mitarbeit. Insgesamt bekam das Beratungsunternehmen rund 240.000 Euro aus Steuermitteln. Wieviel Diwell davon zuflossen, ist unklar. (ho)