© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/16 / 22. April 2016

Zitate

„Nicht nur in Deutschland scheint das Moralisieren die Politik verdrängt zu haben – und die Propaganda den Meinungsstreit. Es wäre für ganz Europa und die kommenden Jahre nützlich, man könnte den Disput wieder üben. Denn jeder Konsens ist erzwungen, der ohne sachliche Auseinandersetzung zustande kommt. Doch vom offenen Streit scheinen wir uns jeden Tag weiter zu entfernen.“

Cora Stephan, Schriftstellerin, in der „NZZ“ vom 13. April 2016





„Das Demokratische am Geschmacklosen und am Schrecken des Zeitgeistes ist, daß davon keine größere Siedlung unbehelligt bleibt. In absehbarer Zeit wird die Mehrheit der bebauten Welt wohl ähnlich abstoßend aussehen: zynische Architekturmetastasen und Plastikhöllen.“

André Heller, Aktionskünstler, im „SZ-Magazin“ vom 14. April 2016





„Souveränität ist auch das Gegenteil von Hartherzigkeit, nämlich die Prämisse für die Fähigkeit zu helfen. Zur Politik gehört die Handhabung von Härten. Daß es den Schweizern besser geht als den Menschen in Somalia, ist auch eine himmelschreiende Härte, die nur deswegen nicht auffällt, weil nicht genug Somalier vor der Tür der Schweiz stehen. Wenn demnächst die Welle der schwarzafrikanischen Überpopulation an die Tore Europas brandet, wird das Problem der Härte-Verwaltung wieder auftauchen, heftiger als heute.“

Peter Sloterdijk, Philosoph, im „Tages-Anzeiger“ vom 16. April 2016





„Wir müssen dafür sorgen, daß sich die Menschen nicht fremd fühlen im eigenen Land. Wir sind kein islamisches Land und werden auch keines. Wir brauchen einen klaren Kompaß und Regeln, die alle zu befolgen haben.“

Volker Bouffier, hessischer Ministerpräsident (CDU), in der „Welt am Sonntag“ vom 17. April 2016





„Wenn die europäischen Eliten ehrlich sind, werden sie einräumen, daß nicht wenige muslimische Einwanderer, die vor dem Arabischen Frühling nach Europa kamen, in eine dieser drei Kategorien fallen: die Gewaltbereiten, die Fanatiker und die Desinteressierten. Integrationswillige gibt es auch, aber sie sind nicht die Norm. (...) Daß der massenhafte Zustrom muslimischer Einwanderer, die nach dem Arabischen Frühling aus dem Nahen Osten und Nordafrika geflohen sind, und all jene, die zu Hunderttausenden aus Südasien und Schwarzafrika kommen, die Integrationsprobleme verschärft, wäre untertrieben.“

Ayaan Hirsi Ali, Publizistin, in der „FAZ“ vom 18. April 2016





„Der Kampf gegen den totalitären Staatssozialismus ist gewonnen, derweil ein anderer begann. Meine Großmutter hat immer gesagt: Der Teufel kommt nie durch die gleiche Ritze. Jetzt kämpfen wir gegen eine neue Art von Totalitarismus. Jetzt heißt es: Freiheit oder anonymer Finanzkapitalismus, Freiheit oder Goldman Sachs. Auch da geht es, wie im Realsozialismus, um die Verameisung des einzelnen, um den Verlust jeder unternehmerischen Individualität, um Fremdbestimmung statt Teilhabe.“

Peter Gauweiler, Ex-Bundestagsabgeordneter (CSU), in der Ostthüringer Zeitung vom 19. April 2016