© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/16 / 08. April 2016

Marxistische Deutung der Kölner Silvestervorfälle: Hat nichts mit Flüchtlingen zu tun
Schuld war nur exzessiver Pornokonsum
(wk)

Die Silvesterereignisse von Köln veranlaßten den Essener Kriminologen und Psychotherapeuten Michael Stiels-Glenn zu einem relativierenden Artikel in den Marxistischen Blättern (2/2016) mit dem Titel „Mer losse d’r Dom in Kölle“. Darin heißt es, daß viele der eingegangenen Anzeigen auf die Vortäuschung von Straftaten hinausliefen; zudem sei es vorrangig um organisierten Taschendiebstahl und Raub gegangen: „Die sexuellen Motive (...) der Täter waren zweitrangig.“ Anschließend rückt der Autor deutsche Männer, welche „ihre“ Frauen und Mädchen vor Vergewaltigungen durch „triebgesteuerte fremdrassige Täter“ bewahrt wissen wollen, auf perfide Weise in die Nähe der Nationalsozialisten. Als Ursache für die letztlich dann doch aber auch von ihm konzedierten sexuellen Übergriffe vermutet Stiels-Glenn exzessiven Pornographiekonsum, woran sich das Fazit anschließt: „Die Vorfälle am Kölner Hauptbahnhof hatten also wenig mit der Verrohung durch Flüchtlingsströme oder mit muslimischer Kultur zu tun.“ Dennoch würden sie nun durch „reaktionärste Kräfte (...) um die CSU und die AfD“ instrumentalisiert, um die „Kultur des Willkommens“, die von einer breiten Mehrheit der Bürger getragen werde, in Frage zu stellen – worauf leider sogar Linke aus übertriebener Betroffenheit oder moralischer Empörung hereinfielen. 


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