© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/16 / 01. April 2016

Meldungen

Italien rechnet mit Hunderttausenden 

ROM. Italien fürchtet eine neue Flüchtlingswelle. Nachdem die Balkanroute gesperrt ist, bereiten Schlepper neue Routen über das Mittelmeer vor. Mehr als 16.000 Menschen haben bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres in Italien einen Asylantrag gestellt. Die Beförderung soll über die Straße von Otranto erfolgen, die nur 85 Kilometer von Albanien entfernt liegt. Albanische Schlepper wittern bereits das große Geschäft und machen Lockangebote für diese Ausweichroute den in Griechenland gestrandeten Flüchtlingen. Schon bereitet die italienische Regierung die Stationierung von Soldaten in Apulien vor. Allein der Präsident von Apulien, Michele Emiliano, rechnet mit mindestens 150.000 ankommenden Flüchtlingen in diesem Sommer. Größere Sorge macht Italien dieRoute von Libyen nach Lampedusa. Laut Aussagen der Internationalen Organisation für Migranten (IOM) sollen in Libyen allein 800 000 Migranten auf ihre Chance warten. (PB)





Polizei: Islamisten in eigenen Reihen

PARIS. Die französische Polizei hat ein Problem mit Islamisten in ihren Reihen. In einem vertraulichen Dokument aus dem Ministerium für öffentliche Sicherheit (Präfektur der Polizei), das der Zeitung Le Parisien vorliegt, ist von 17 Fällen von Radikalisierung zwischen 2012 und 2015 die Rede. Demnach hatten Beamte während einer Streife muslimische Gesänge gehört und weiterverbreitet. Hervorgehoben wird auch die Verweigerung der Teilnahme an einer Schweigeminute für Terroropfer. Zudem sollen sich muslimische Polizisten geweigert haben, Synagogen zu beschützen. Derartiger Vorfälle bereiteten den Sicherheitsbehörden laut Le Parisien große Sorge. Deshalb habe sich die Polizeiführung dazu entschlossen, derartige Fälle künftig zu erfassen. (ls)





Unklares Schicksal des  verschleppten  Priesters  

Sanaa. Über das Schicksal des im Jemen verschleppten katholischen Priesters Thomas Uzhannalil herrscht Unklarheit. Österreichische Medien hatten am 27. März berichtet, Islamisten hätten den Geistlichen an Karfreitag gekreuzigt. Uzhannalil war am 4. März bei einem Überfall eines Dschihadisten-Kommandos auf ein von Nonnen betriebenes Altersheim in Sanaa entführt worden. Die Angreifer ermordeten dabei 16 Christen, darunter vier Nonnen. Doch Wiens Kardinal Schönborn erklärte nach einem Gespräch mit Bischöfen aus dem arabischen Raum: „Es gibt noch Hoffnung.“ Der für das südliche Arabien zuständige Apostolische Vikar, Bischof Paul Hinder, äußerte gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur, daß er Meldungen über die Hinrichtung nicht bestätigen könne. Die Bemühungen um dessen Freilassung dauerten an. (idea/JF)