© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/16 / 18. März 2016

Meldungen

Theaterregisseur Castorf erhält Berliner Kunstpreis 

BERLIN. Theaterregisseur Frank Castorf (64) erhält an diesem Freitag den Großen Kunstpreis des Landes Berlin. Der 2017 aus seinem Amt als Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz scheidende Castorf habe das deutschsprachige Theater „des zurückliegenden Vierteljahrhunderts entscheidend geprägt“, er sei „ein Großkünstler vom Range eines Picasso für das Theater“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Die von der Akademie der Künste verliehene Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. (tha)





Margot Käßmann: 2017 „kein Kult um Luther“ 

LUXEMBURG. 2017 wird es keinen „Kult um Luther“ geben. Davon ist die EKD-Botschafterin für das 500jährige Reformationsjubiläum, Margot Käßmann (57), überzeugt. Der Protestantismus in Deutschland und das Luthertum weltweit seien souverän genug, die Schattenseiten ihres „großen Vorbildes“ Martin Luther (1483–1546) nicht auszublenden. Auch könne die Reformation nicht auf ihn beschränkt werden. Sie habe viele Jahrzehnte umfaßt: „1517 ist ein Symboldatum, und Martin Luther ist die Symbolfigur“, sagte die Theologin am 11. März in Luxemburg. Mit zwei Vorträgen dort und einer Predigt bei der evangelischen Gemeinde deutscher Sprache eröffnete Käßmann die Gedenkfeierlichkeiten des Landes zum Reformationsjubiläum. Das Jubiläum im kommenden Jahr ist laut Käßmann auch das erste, bei dem die historisch-kritische Bibelauslegung weitgehend anerkannt ist. Der Reformation sei es nicht um einen Glauben aus Gehorsam gegangen. 2017 müsse deutlich werden: „Den Kirchen der Reformation geht es um gebildeten Glauben, und der schließt auch den historisch-kritischen Blick auf den biblischen Text ein. Diese Horizonterweiterung läßt sich feiern.“ (idea/JF)