© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/16 / 11. März 2016

Pro & Contra „Brexit“: Großbritanniens Hochschulen für den EU-Verbleib
Zittern um Brüsseler Fördergeld
(dg)

Das Resultat des für Juni 2016 angekündigten Referendums über den britischen EU-Austritt ist durchaus noch offen, da in Umfragen ein Fünftel der Abstimmungsberechtigten sich als „unentschieden“ ausgibt. Hingegen sind die Meinungen zur EU an den britischen Hochschulen an Eindeutigkeit kaum zu überbieten. Hier erklärt eine überwältigende Mehrheit: „Brexit, bitte nicht!“ Universities UK, der Interessenverband der britischen Universitäten wirbt dafür auch seit 2015 mit einer Kampagne. Zentrales Argument ist dabei die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für die Wirtschaft des Königreichs (Deutsche Universitätszeitung, 2/2016). Auf dem Spiel stünden jährlich 1,4 Milliarden EU-Fördergelder für die unter millionenschweren Sparmaßnahmen der Cameron-Regierung leidenden Hochschulen, von deren in internationalem Verbund erbrachten Forschungsleistungen der Wohlstand und die Lebensqualität im Inselreich abhänge. Herbe Einbußen seien überdies zu erwarten, wenn der Brexit den Zuzug von Studierenden aus ganz Europa reduziere. Derzeit spülen 125.000 Gaststudenten fast drei Milliarden Euro in britische  Kassen und sichern 19.000 Arbeitsplätze. Daß Geld aus dem nationalen Etat, das nach einem Brexit nicht mehr nach Brüssel fließen würde, dann die Verluste der Hochschulen kompensiere, glauben Pro-EU-Aktivisten nicht. 


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