© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/16 / 11. März 2016

Meldungen

Polit-Aktivisten werden vom Bund gefördert

BERLIN. Die für den Tortenwurf auf die AfD-Politikerin und Europaabgeordnete Beatrix von Storch (JF 10/16) verantwortliche Aktivistengruppe „Peng Collective“ wird von der Kulturstiftung des Bundes finanziell gefördert. Für ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Schauspiel Dortmund unter dem Titel „Die Populisten“ erhält die Peng-Gruppe 150.000 Euro, bestätigte die Sprecherin der Kulturstiftung, Friederike Tappe-Hornbostel, auf Anfrage der jungen freiheit. Auf der Internetseite der Stiftung heißt es dazu. daß die Mittel aus dem Fonds „Doppelpass“ für Kooperationen im Theater stammen. Das Geld werde „in Tranchen in einem Zeitraum von insgesamt zwei Jahren an Peng überwiesen“, sagte Tappe-Hornbostel der Bild-Zeitung. Fragen der JF zur Bewertung des Tortenwurfs auf Beatrix von Storch ließ die Sprecherin unbeantwortet. Der Pressesprecher der Staatsministerin für Kultur und Medien teilte auf Anfrage der JF mit, daß es nicht Aufgabe des demokratischen Rechtsstaates sei, Kunst zu bewerten. Dies sei die Lehre aus zwei deutschen Diktaturen im 20. Jahrhundert. Er verwies auf die in Artikel 5 des Grundgesetzes geschützte Freiheit der Kunst. „Das gilt auch für geschmacklose Kunst, soweit diese nicht strafrechtliche Grenzen überschreitet. Sollte sie solche Grenzen überschreiten, müßten die zuständigen Gerichte diese Fälle bewerten.“ Beatrix von Storch sagte zu dem Vorgang der Bild, sie wünsche sich „eine politische Diskussion um das Wohl unseres Landes. Pflastersteine, Farbbeutel, Brandsätze und Sahnetorten sind keine Argumente, sondern Straftaten.“ Diese dürfe der Staat „nicht mit Steuergeld fördern“. (tha)





Theater: „Unterwerfung“ nach Michel Houellebecq

DRESDEN. Im Staatsschauspiel Dresden steht das Bühnenstück „Unterwerfung“ nach dem gleichnamigen Roman von Michel Houellebecq seit vergangenem Freitag auf dem Spielplan. In der Hauptrolle des Literaturprofessors François ist Christian Erdmann zu sehen. Ein Reporter der evangelischen Nachrichtenagentur idea berichtet von der Premiere vergangenen Freitag: „Das Stück hat Tempo, wird unterlegt mit Videoeinspielungen und einem melancholischen Soundtrack, der wie ein Abgesang auf Europa klingt. Der Atheismus hat dem geburtenfreudigen Islam nichts entgegenzusetzen, keine Werte, keine Haltung. Und auch das Christentum hat abgewirtschaftet. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit verlöschen.“ Wie in Hamburg, wo das Stück am Deutschen Schauspielhaus mit Edgar Selge zu sehen ist, sind auch die bis Ende April laufenden Aufführungen in Dresden ausverkauft. (tha)

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