© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/16 / 11. März 2016

Meldungen

Türkei beschneidet Pressefreiheit 

Ankara. Die türkische AKP-Regierung hat am Freitag voriger Woche mit einem Gewaltakt die oppositionelle Zeitung Zaman („Die Zeit“) unter Zwangsaufsicht gestellt. Drei Verwalter verschafften sich mit Hilfe der Polizei Zutritt zum Verlagsgebäude der größten privaten Tageszeitung des Landes. Die Chefredaktion wurde abgesetzt. Gegen Demonstranten setzten die Beamten Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse ein. Die Sonntagsausgabe erschien mit regierungsfreundlichem Inhalt. Nach Recherchen der Welt soll es sich bei einem der Verwalter, Rechtsanwalt Metin Ilhan, um einen Ex-Funktionär der AKP-Lobbyorganisation Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) mit Sitz in Köln handeln. Die Zeitung steht dem islamistischen Prediger Fethullah Gülen nahe, der im US-Exil lebt. Ende 2013 war es zwischen den einstigen Verbündeten Gülen und Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zum Bruch gekommen. (ru)





Liberale: Auch Männer sollen abtreiben dürfen

STOCKHOLM. Männer, die nicht Väter werden wollen, sollen das Recht auf „juristische Abtreibung“ bekommen. Diese Forderung wird zur Zeit in der Nachwuchsorganisation LUF der schwedischen Liberalen diskutiert. Bis zur 18. Schwangerschaftswoche der geschwängerten Partnerin könnten Männer dann entscheiden, ob sie auf alle Rechte und Pflichten aus der Vaterschaft verzichten wollten, sagte der Chef des Westbezirks der LUF, Marcus Nilsen. Dieses Recht würde der Gleichberechtigung der Geschlechter zugute kommen und diene auch den Frauen, die früh Klarheit darüber erhielten, ob sie bei der Kindererziehung auf den Mann zählen könnten. Nach Darstellung Nilsens sei der Vorschlag von weiblichen Mitgliedern auf einem Kongreß der LUF in die Debatte eingebracht worden. Die Reaktionen darauf seien indes „überwiegend konservativ“ ausgefallen. Viele hätten darin einen „Angriff auf die Kernfamilie“ gesehen. Die liberale Nachwuchsorganisation hatte in den vergangenen Monaten bereits mit Forderungen nach Legalisierung von Inzest und Nekrophilie von sich reden gemacht. (ru)





Netanjahu sagt Treffen mit den USA ab 

WASHINGTON. In der Beziehung zwischen den USA und Israel kriselt es weiterhin. Am Montag gab das Weiße Haus an, der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu habe die Einladung ausgeschlagen, sich mit US-Präsident Barack Obama in Washington zu treffen. Das Gespräch war für Mitte März geplant. Allerdings sei man überrascht gewesen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Ned Price, erst durch Medienberichte von der Absage Netanjahus zu erfahren. (eh)