© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/16 / 04. März 2016

Im öffentlichen Raum auf Beutezug
Kriminalität: Vor allem jugendliche Straftäter aus Nordafrika sorgen in Nordrhein-Westfalen zunehmend für Probleme
Hans-Hermann Gockel

In Nordrhein-Westfalen sind die Probleme mit jungen Migranten aus Nordafrika weitaus größer als bislang bekannt. Dabei stehen nicht nur die Ballungszentren an Rhein und Ruhr im Mittelpunkt. Kriminelle Marokkaner und Algerier, vor allem in der Altersgruppe der 16- bis 25jährigen, sorgen für Frust bei der Polizei und in der Bevölkerung. Es verbreitet sich ein Gefühl aufkommender Ohnmacht, zumal die Politik – im Großen wie im Kleinen – den Bürgern oftmals nicht die Wahrheit sagt.

Ein Beispiel: Die Diakonie Bethel stellt der Stadt Bielefeld ein leerstehendes Gebäude als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung. Die Stadt nimmt dankend an. Die Bedenken vieler Anwohner werden zerstreut, denn aus dem Sozialdezernat heißt es, man wolle dort vornehmlich Familien einquartieren. Eine bewußte Falschinformation? Tatsächlich bringt die Stadt in diesem Haus 30 junge Männer aus Nordafrika unter. Das war vor sechs Wochen. Seitdem hat die Polizei gut zu tun. „Praktisch alle, die da wohnen“, so ein Beamter, „sind inzwischen kriminell.“ Deshalb gab es in dem Haus auch schon eine „Ansprache der Polizei“, wie es im Behördendeutsch moderat formuliert wird. Die jungen Männer hat das kaum beeindruckt.

Asylsuchende mit mehreren Ausweisen

Ladendiebstähle. Drogendelikte. Körperverletzungen. Straffällig gewordene Asylbewerber haben in Nordrhein-Westfalen nicht viel zu befürchten. Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW, Arnold Plickert, sieht das mit Sorge: „Das Problem, das wir haben, und das frustriert immer mehr: wir nehmen diese Leute zum zweiten, dritten oder vierten Mal fest – doch sie werden dann schneller entlassen, als meine Kollegen abends wieder auf der Wache sind.“

Die Folge: Nordafrikanische Straftäter geben sich in NRW sehr entspannt. Das belegt die Aussage eines Diebes im  Kölner Express. Man könne hier gut abzocken, erklärt der junge Mann, und meint allen Ernstes: „Ich tue ja keinem etwas. Ich klaue nur.“

Ist Deutschland also freigegeben zum Plündern? Eine Großrazzia in zwei Flüchtlingsunterkünften im westfälischen Ahlen läßt Böses erahnen. Auch dort sind vor allem Marokkaner und Algerier untergebracht. Unter dem Einsatz dreier Hundertschaften der Polizei werden morgens um 7 Uhr 144 Personen aus ihren Betten geholt. Eigentlich hätte die Polizei 86 Menschen mehr antreffen müssen. Doch sie sind alle untergetaucht. Das Ergebnis der Razzia: Die Hälfte der Asylsuchenden hat gleich mehrere Ausweise. „Ob damit wiederholt Taschengeld kassiert oder sonstiger Mißbrauch betrieben wird, werden wir nun prüfen“, sagte der Sprecher der zuständigen Polizeibehörde am Rande der Aktion.

Wie groß die Probleme mit den Asylsuchenden aus den Maghreb-Staaten sind, belegt der aktuelle „Lagebericht Flüchtlinge“ des NRW-Innenministeriums. Die Zahl der Delikte algerischer Verdächtiger hat sich innerhalb von zwei Jahren versechsfacht – auf 13.200 Straftaten. Bei Marokkanern stieg die Zahl um 36 Prozent auf 14.700. Dabei sind die Vorfälle rund um die Silvesternacht in Köln in diese Statistik noch gar nicht eingearbeitet.

Daß das nordrhein-westfälische Innenministerium überhaupt mit Fakten und Zahlen in die Offensive geht, ist neu. Erkenntnisse über die massive Kriminalität nordafrikanischer Asylbewerber hatte man schon viel früher. Das zeigt das Protokoll einer Sitzung des Innenausschusses vom 23. Oktober 2014. Damals hielt man die Informationen gegenüber der Öffentlichkeit bewußt zurück. Man wollte die Flüchtlinge, wie es hieß, nicht „stigmatisieren“.  

Zunehmend Sorgen bereiten der Polizei in Nordrhein-Westfalen sexuelle Übergriffe. Vor allem auch in der Provinz. Das Westfalen-Blatt berichtet von Belästigungen in einer Therme in Bad Oeynhausen. In Minden wird eine 18jährige von zwei Männern sexuell bedrängt. Die beiden Tatverdächtigen (20 und 26 Jahre alt) stammen aus Nigeria und leben in Unterkünften in Minden und Porta Westfalica. Ähnliche Meldungen gibt es aus dem Kreis Höxter, Detmold und dem Kreis Gütersloh. In den jeweiligen Polizeiberichten ist wahlweise die Rede von Südländern, Afrikanern oder „Personen mit südeuropäischem oder nordafrikanischem Aussehen“. 

Wie dreist und skrupellos Sex-Täter sogar am hellichten Tage vorgehen, belegt ein Fall aus Delbrück. Im Tiefparterre eines Parkdecks verstaut eine 32jährige Frau die Einkäufe im Kofferraum ihres Autos, als zwei Männer auf sie zukommen. Einer hält sie fest und faßt sie mehrfach unsittlich an. Das mutige Eingreifen eines vorbeikommenden Autofahrers kann Schlimmeres verhindern. In diesem Fall sollen die Tatverdächtigen (Originalzitat Polizeibericht)„afghanischer Herkunft“ sein.

Alle genannten Orte befinden sich in Ostwestfalen-Lippe. Dort sorgt man sich – wie schon in Köln und anderswo –, daß junge Mädchen und Frauen im öffentlichen Raum nicht mehr sicher sind. Der Leserbriefschreiber Rainer Dumma in der Neuen Westfälischen: „Wir haben aufgrund von Erfahrungen unserer Töchter Angst um die beiden. Bisher ist es dabei geblieben, im Bus und auf dem Fußweg bedrängt zu werden.“ Und der zweifache Vater fragt: „Müssen sich unsere Teenager bald mittels Burka vor Übergriffen schützen?“