© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/16 / 26. Februar 2016

Meldungen

Pottwal-Strandung als Folge von Wetterkapriolen

Kiel. 29 Pottwale sind seit Jahresbeginn an den Küsten der südlichen Nordsee gestrandet. Die von Naturschützern zunächst verdächtigten Faktoren Schiffahrt, Windparks und Bohrplattformen mit ihren Geräuschemissionen kommen als Ursachen nicht in Betracht, so die vorläufigen Untersuchungsergebnisse des Kieler Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung. Nach Sektion der Kadaver stehe fest, daß eine jahreszeitlich seltene Kombination erhöhter Wassertemperaturen und heftiger Stürme dafür verantwortlich sei, daß die gesunden Jungbullen vom Kurs Richtung Südatlantik abkamen. Eine ebenso klimabedingte hydrographische Ursache resultiere möglicherweise daraus, daß die Tintenfische, ihre Hauptnahrung, sich ungewöhnlich weit südlich bewegten und die ihnen nachjagenden Pottwale so in die zu flache Nordsee lockten. (dm)

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Lehren aus Skandal um Organspenden gezogen

Berlin. Der Vorsitzende der Ständigen Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer Hans Lilie sieht ein „neues Zeitalter der Transplantationsmedizin“ und einen „Kulturwandel“. Denn die 2012 aufgedeckten „Unregelmäßigkeiten“ in bundesdeutschen Transplantationszentren seien von Prüfungs- und Überwachungskommissionen der Bundesärztekammer und der Versicherungsträger „akribisch“ aufgearbeitet worden. Die Durchsicht der Krankenakten von 4.308 Organempfängern zwischen 2010 und 2012 habe zwar „systematische Manipulationen“ nachgewiesen. Aber sofort nach Bekanntwerden des Skandals überarbeitete Richtlinien mitsamt eines „ganzen Maßnahmenbündels für mehr Kontrolle und Transparenz“ hätten die Mißstände nachhaltig beseitigt (Deutsches Ärzteblatt, 49/15). (rs)





Mozzarella-Skandal: EU-Kommission untätig

Stuttgart. Mozzarella aus fetter Büffelmilch wird zu stattlichen Preisen als italienischer Luxusartikel vermarktet. Um diese Milch zu gewinnen, müssen Büffelkühe jährlich ein Kalb zur Welt bringen. Bis zu 70 Prozent der Kälber sind allerdings männlich. Weil diese keine Milch geben und ihr Fleisch kaum jemand essen möchte, werden die meisten illegal getötet – etwa in Gülle ertränkt –, oder sie landen legal in der Hundefutterproduktion. Seit die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ 2014 auf diesen Skandal aufmerksam machte, ist nach Recherchen des Magazins Natur (12/15) in Süd­italien wenig geschehen. Die EU-Kommission verweise auf Italiens Verantwortung, schiebe das Thema auf die lange Bank und zeige ohne öffentlichen Druck keinen „politischen Willen“ zur Behebung der Mißstände. (kw)

 www.natur.de





Erkenntnis

„Ich werde bei meinen Vorträgen von Eltern oft gefragt: Wie kann ich die Denkleistung meines Kindes unterstützen? Und ich antworte: Geben Sie ihm ein gesundes Frühstück!“

Ilina Singh, Professorin für Neurowissenschaften und Gesellschaft an der Universität Oxford