© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/16 / 12. Februar 2016

Meldungen

Indianersterben: Ursache waren Eßgewohnheiten

Washington. Angeblich wurde die amerikanische Urbevölkerung schon unmittelbar nach der Ankunft der ersten Europäer durch eingeschleppte Krankheiten dezimiert. Dem freilich widersprechen nun Matthew Liebmann und dessen Kollegen von der Harvard University in Cambridge (Massachu-setts) in einem Artikel in den Proceedings of the National Academy of Sciences (1/2016): Wie aus ihrer Kartierung des früheren Lebensraumes der Pueblo-Indianer in der Jemez-Provinz im US-Bundesstaat New Mexico hervorgehe, verödeten die Felder und Siedlungen dort erst ab 1620, obwohl die ersten Kontakte mit Europäern bereits 1539 stattfanden. Das Massensterben im 17. Jahrhundert, dem dann fast neunzig Prozent der Bevölkerung zum Opfer fielen, erklären die US-Wissenschaftler mit der Dauerpräsenz von Franziskaner-Missionaren, welche zu einer Veränderung der Lebensgewohnheiten der Pueblo und damit zur Anfälligkeit für Seuchen geführt habe. Und das deckt sich mit ganz ähnlichen Befunden aus anderen Regionen im Südwesten der USA. (wk)

 wwww.pnas.org





Palmyra: Islamistische Täter verschwiegen

Darmstadt. In der Zeitschrift Antike Welt (6/2015) findet sich eine ganzseitige „Erklärung der Arbeitsgemeinschaft ‘Orient’ des Deutschen Archäologen-Verbandes anläßlich der Ereignisse in Palmyra im Sommer und Herbst 2015“. Darin wird „die Sprengung von Tempeln und Grabtürmen in Palmyra“ sowie die Ermordung des dortigen Chefarchäologen Khaled Assad beklagt. Dabei haben die Verfasser des Textes das Kunststück fertiggebracht, nicht ein einziges Mal zu erwähnen, daß eine islamische Terrororganisation für diese Verbrechen gegen das Kulturerbe der Menschheit verantwortlich zeichnet. Statt dessen wird „über die Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft“ geklagt, „Ideen und Maßnahmen zur Beendigung des Krieges zu entwickeln“. Zudem wird „jegliche Aktivität, die sich am Leid der Syrer bereichert und dieses für die eigenen Interessen instrumentalisiert“, ohne konkreten Adressaten verurteilt. (wk)

 www.antikewelt.de





Erste Sätze

Sie fuhren in der Staniza bei durchsichtiger Morgenröte los, als im ersten Sonnenlicht der ganze Grat, leuchtend weiß mit blauen Vertiefungen, erreichbar nahe stand, jede Kerbe sichtbar, so nahe, daß ein Unerfahrener hätte meinen können, in zwei Stunden dort zu sein.

Alexander Solschenizyn: August Vierzehn, Darmstadt, 1971.





Historisches Kalenderblatt

14. Februar 1916: Die k.u.k. Luftfahrtruppen fliegen mit 12 Flugzeugen einen Bombenangriff gegen Mailand. Die italienische Corpo Aeronautico Militare antwortet am gleichen Tag mit der Bombardierung Laibachs in der Krain – beide Male ohne größere Schäden.