© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/16 / 12. Februar 2016

Meldungen

Genmanipulation an Embryonen erlaubt   

LONDON. Ein britisches Forscherteam hat erstmals von einer Behörde die Erlaubnis bekommen, gezielt die Gene von menschlichen Embryonen zu verändern. Das teilte das Francis Crick Institute zu Beginn der Woche mit. Zu Forschungszwecken darf nun ein Team am Francis Crick Institute in London menschliches Erbgut manipulieren. Nach der Erlaubnis der britischen Behörde HFEA (Human Fertilisation and Embryology Authority) brauchen die Wissenschaftler um die Stammzellenfroscherin Kathy Niakan jetzt noch die Freigabe durch eine Ethikkommission, die allerdings als wahrscheinlich gilt. In Deutschland ist die Erlaubnis der britischen Behörde auf Kritik gestoßen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung nannte der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, die Entscheidung „sehr problematisch“. „Hier wird eine Grenze überschritten“, warnte er. Die Experimente sollen in den ersten fünf bis sieben Tagen nach der Befruchtung stattfinden. Die veränderten Embryonen dürfen allerdings nicht einer Frau eingepflanzt werden. Zunächst wollen die Forscher drei bis vier Gene und deren Wirkung näher untersuchen. Laut den Experten benötigen sie dafür schätzungsweise 120 menschliche Embryonen. Im Gegensatz zu den stark liberalisierten Gesetzen der Biomedizin in Großbritannien gilt Deutschlands Gesetzgebung als eine der restriktivsten in Europa. (eh)





Mehr Beschäftigte im Gesundheitswesen 

WIESBADEN. Der positive Beschäftigungstrend setzt sich im Gesundheitssektor weiter fort. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren Ende 2014 rund 5,2 Millionen Menschen in Deutschlands Gesundheitswesen tätig. Das sei ein Anstieg von zwei Prozent (rund 102.000 Menschen) zu 2013. Besonders in den medizinischen Gesundheitsberufen wurden weitere Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt war dort ein Wachstum von 2,1 Prozent zu verzeichnen. Die Beschäftigtenzahl stieg in diesem Bereich vor allem bei der Gesundheits- und Krankenpflege, dem Rettungsdienst, der Geburtshilfe, der Arzt- und Praxishilfe sowie der Human- und Zahnmedizin. In der Altenpflege stieg die Zahl der Beschäftigten überdurchschnittlich stark um vier Prozent. Insgesamt war im Gesundheitssektor etwa die Hälfte teilzeit- oder geringfügig beschäftigt. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten erhöhte sich gegenüber 2013 um 1,7 Prozent. (eh)