Massengräber belegen Völkermord am Rhein
Amsterdam. Im Vierten Buch seines legendären Werkes „De Bello Gallico“ schildert der römische Feldherr Gaius Julius Cäsar eine Schlacht, die im Frühling des Jahres 55 v. Chr. stattfand und in der acht seiner Legionen gegen die germanischen Stämme der Usipeter und Tenkterer kämpften. Allerdings wußte man bisher nicht, wo sich das Treffen ereignet hat. Nun jedoch fanden holländische Archäologen unter Nico Roymans im alten Flußbett der Maas nahe dem Ort Kessel Waffen und zahlreiche Skelette, womit der Ort der Schlacht lokalisiert sein dürfte (Mitteilung der Vrije Universiteit Amsterdam, 18. Dezember 2015). Und da viele der Toten in den Massengräbern Frauen und Kinder sind, aber trotzdem deutliche Hieb- und Stichverletzungen an den Knochen aufweisen, wird mit den Ausgrabungsergebnissen auch Cäsars Behauptung gestützt, er habe die beiden „barbarischen“ Volksgruppen komplett ausgelöscht. Dabei könnten während des von den Römern angerichteten Massakers zwischen 150.000 und 430.000 Menschen gestorben sein. (wk)
Roms Badehäuser als Keimschleuder der Antike
Cambridge. Im Alten Rom sollen umgangssprachlich haarsträubende Zustände geherrscht haben – allerdings nicht auf dem Gebiet der Hygiene. Doch das ist auch nur ein Mythos, wie der Archäologe Piers Mitchell von der University of Cambridge und dessen Kollegen nun nachwiesen. Ihre Analyse versteinerter Kotreste aus dem Mittelmeerraum ergab, daß der Befall der Menschen mit Rund- und Peitschenwürmern sowie weiteren Darmparasiten nach Anbeginn der Römerzeit zunahm statt zurückzugehen (Parasitology, 1/2016). Dies resultierte laut Mitchell gerade eben aus der Einführung von Badehäusern – das warme Wasser dort habe die Übertragung enorm erleichtert. Das gilt gleichfalls für die ebenso häufige Amöbenruhr. Ansonsten fanden sich auch Hinweise auf eine verstärkte Verbreitung des Fischbandwurms. Hierfür wiederum war wohl der exzessive Gebrauch der fischhaltigen Würzsoße Garum verantwortlich. Selbige wurde nämlich durch bloßes Fermentieren in der prallen Sonne hergestellt, was die Bandwurmeier problemlos überlebten. (wk)
Erste Sätze
Das Jahr 1839 bildet im Leben von Strauß den eigentlichen Wendepunkt.
Theobald Ziegler: David Friedrich Strauß. Zweiter Teil: 1839–1874, Straßburg 1908
Historisches Kalenderblatt
7. Februar 1976: Nach Dutzenden von Mordanschlägen auf in der Bundesrepublik lebende Tito-Oppostionelle im jugoslawischen Gastarbeitermilieu ermorden kroatische Nationalisten Konsul Edvin Zdovc, Belgrads Abgesandten in Frankfurt am Main.