© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/16 / 05. Februar 2016

Meldungen

Erbschaftsteuerertrag noch nicht hoch genug

BERLIN. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat eine stärkere Besteuerung von Vermögen gefordert. „Wir schätzen, daß in Deutschland jedes Jahr 200 bis 300 Milliarden Euro an Erbschaften und Schenkungen übertragen werden. Die genaue Zahl ist nicht bekannt, weil es keine verläßlichen Statistiken gibt“, erklärte der DIW-Finanzexperte Stefan Bach im DIW Wochenbericht (3/16). Die Firmenübertragungen machten dabei 30 bis 40 Milliarden Euro pro Jahr aus. Weil viele Unternehmerfamilien durch die anstehende Erbschaftsteuerreform Einbußen befürchteten, habe es durch Schenkungen offensichtlich Vorzieheffekte gegeben: „Dadurch sind in den letzten Jahren 170 Milliarden Euro steuerfrei übertragen worden. Wenn man das besteuert hätte, dann hätte der Staat in den letzten Jahren 45 Milliarden Euro mehr Steuereinnahmen bei der Erbschaftsteuer bekommen“, erläuterte Bach. Das Erbschaftsteueraufkommen werde sich in den nächsten Jahren aber lediglich auf etwa 4,5 bis fünf Milliarden Euro belaufen. „Mit einer stark verbreiterten Bemessungsgrundlage und niedrigen Steuersätzen könnte man ein spürbares Mehraufkommen erzielen“, meinte Bach. (fis)

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43 Millionen Beschäftigte waren im Jahresschnitt 2015 in Deutschland registriert. Davon waren 31 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 4,8 Millionen wurden geringfügig entlohnt, 4,3 Millionen waren selbständig und 2,6 Millionen nebenerwerbstätig. (Quelle: Destatis/BA Nürnberg)