© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/16 / 15. Januar 2016

Lesereinspruch

Ohne Einfluß

Zu: „Deutschland gibt der Wildnis eine Chance“ von Christoph Keller (JF 53/15)

Wenn Spiegel Online pünktlich zur Weltklimakonferenz eine Studie zum Thema CO2 ausgräbt, sollten auch bei der JF alle Alarmglocken klingeln. Es müßte mittlerweile Grundwissen sein, daß der Weltanteil Deutschlands an den von Menschen verursachten CO2-Emissionen etwa zwei Prozent beträgt, was letztlich 0,8 ppm der derzeitigen 400 ppm CO2 in der Atmosphäre ausmacht. Würden die deutschen CO2-Emissionen im Sinne des Spiegel, der Umweltministerin Hendricks und aller anderen Verfechter einer deutschen „Vorreiterrolle“ bei der angeblich klimarettenden „Dekarbonisierung“ total eingespart – was nur durch eine Rückkehr der Deutschen in den Status der Jäger und Sammler mit entsprechendem Bevölkerungsrückgang möglich wäre –, dann würde dies der Welt bis 2050 kaum meßbare 0,003 Grad Erwärmung ersparen. Aufgrund dieser offen zugänglichen, letztlich unbestrittenen Zahlen ernsthafte Überlegungen über den Emissionsbeitrag von Zuwanderern oder den Einfluß von mehr „Naturraum“ anzustellen ist lächerlich und dem Anspruch der JF nicht angemessen.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Althoff, St. Wendel