© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/16 / 08. Januar 2016

Meldungen

Infraschall: Kein Moratorium in Sicht

Flensburg. Im Umfeld von 10.000 deutschen Windkraftanlagen sind nach einer Statistik des Umweltbundesamtes nur 42 Beschwerdefälle wegen tieffrequenter Geräusche aktenkundig. 31 wurden überprüft, Überschreitungen von Grenzwerten ließen sich nicht messen. Obwohl das Problem der Infraschall-Emissionen von Windkraftanlagen inzwischen in Dänemark dazu geführt hat, daß die meisten Kommunen ihre Ausbaupläne bis zur Veröffentlichung (2017) einer umfassenden Infraschall-Studie auf Eis legten, sehen deutsche Behörden angesichts der niedrigen Zahl von Beschwerden von einem Ausbau-Moratorium ab. An dieser Entscheidung hält das Kieler Energie- und Umweltministerium trotz eines aktuellen Falls in Nordfriesland fest, wo Gutachter des TÜV-Nord bestätigten, daß der Infraschall von 18 Anlagen ursächlich für die schweren Gesundheitsschäden eines beschwerdeführenden Ehepaars sein könnte (Schleswig-Holstein am Sonntag, 3. Januar 2016). (ck)





Elche: Die Rückkehr von Ostpreußens Wappentier

Leiningen. Nach Luchs und Wolf, Biber und Seeadler lebt auch der Europäische Elch (Alces alces alces) wieder in Deutschland. Mehrere Dutzend der zwei Meter großen, 600 Kilo schweren Schaufler wurden 2015 gesichtet, die meisten, über die Oder kommend, in Brandenburg und im östlichen Sachsen, einige von Tschechien nach Bayern einwandernd. In Mitteldeutschland empfehlen sich mehrere Landstriche als zukünftige Heimat des einstigen ostpreußischen Wappentiers: das Oderbruch, die Oberlausitzer Teich- und Heidelandschaft, ehemalige Truppenübungsplätze wie die Wittstocker Heide sowie der Müritzer Nationalpark. Nahrung finden die Wiederkäuer dort genug. Ihre Besiedlungsdichte ist jedoch so gering, daß zuwenig Paarungspartner vorhanden sind (Bild der Wissenschaft, 12/15). (dm)

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Bodenschutz: Vorbild ökologischer Landbau

Stuttgart. Trotz der seit langem proklamierten Nachhaltigkeitsziele beim Bodenschutz sind die von der Landwirtschaft ausgehenden Veränderungen von Böden weiterhin erheblich. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie von Stefan Möckel vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig (Naturschutz und Landschaftsplanung, 12/15). Teilweise wiesen sie nicht mehr nachhaltige Niveaus oder sogar negative Trends auf, wobei ökologisch bewirtschaftete Böden deutlich weniger betroffen seien. Dem ökologischen Landbau komme daher bei der Lösung morphologischer Probleme zukünftig eine Vorbildfunktion zu, da diese Böden eine höhere biologische Aktivität und geringere Erosionsrisiken aufwiesen. (rs)

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Erkenntnis

„Bei den aromatischen Mineralölen kann es nur heißen: null Toleranz. Wir wissen, daß bereits Spuren davon ein Gesundheitsrisiko darstellen; wir wissen, daß diese Verunreinigungen vermeidbar sind.“

Martin Rücker, Sprecher des Verbrauchervereins „Foodwatch“, über Mineralölspuren in Verpackungen