© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/16 / 08. Januar 2016

Meldungen

ARD: Toter Polizist von „Tagesschau“ ignoriert

Herborn. Polizisten kritisieren die öffentlich-rechtlichen Sender. Gerke Minrath-Grunwald, die Vorsitzende des Vereins „Keine Gewalt gegen Polizisten e.V.“, beklagt, daß der getötete Christoph R. weder Heiligabend noch am ersten Weihnachtsfeiertag in der Tagesschau erwähnt worden sei: „Ein Mensch, der im Dienst an uns allen niedergestochen wurde, ist keine Silbe wert, weil ihn die falsche Tätergruppe umgebracht hat.“ Die Gewerkschaft der Polizei schreibt bei Facebook: „Es ist bestürzend, daß eines der deutschen Leitmedien deMn Mord an einem vierfachen Familienvater und Polizeibeamten keine noch so kurze Sendezeit einräumt.“ Der 46jährige R. war Heiligabend von einem Bahngast mit sieben Messerstichen getötet worden. Die ARD hatte empörten Zuschauern geantwortet, über Polizistenmorde werde nur berichtet, wenn diese einen terroristischen Hintergrund hätten. (rg)





Twitter geht härter gegen Belästigungen vor

San Francisco. Twitter hat eine härtere Gangart gegenüber Problem-Nutzern angekündigt. In einem Blogbeitrag teilte der Nachrichtendienst mit, er wolle „die Meinungsfreiheit bewahren, indem er sie vor Mißbrauch und Belästigung“ schütze. Wer gegen die Bedingungen des Netzwerkes verstoße müsse in Zukunft damit rechnen, vorübergehend gesperrt zu werden. Von anderen Nutzern wird Twitter die Telefonnummer als zusätzliche Identifikation verlangen. Deutsche Politiker haben Twitter und Facebook mehrfach aufgefordert, gegen angebliche Haßnachrichten vorzugehen. Davon war in der Mitteilung Twitters jedoch nichts zu lesen. (rg)





Österreich: Handel mit Presseausweisen beklagt

Wien. Der Chef des österreichischen Kuratoriums für Presseausweise Eike-Clemens Kullmann kritisiert die Inflation von Presseausweisen in seinem Land. „Es gibt Presseausweise wie Sand am Meer“, sagte er dem Standard. Seine Organisation habe 5.800  solcher Ausweise herausgegeben. Landesweit gäbe es etwa 7.000 Journalisten. Andererseits würden aber zahlreiche weitere Organsationen Dokumente ausgeben, da dies nicht gesetzlich geregelt sei.  In Österreich sind Journalisten-Rabatte noch üblich. In Deutschland hatte etliche Firmen, darunter die Bahn, diese 2012 nach einer Debatte über die Käuflichkeit der Medien abgeschafft. (rg)