© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/16 / 08. Januar 2016

Meldungen

„Bald Strukturen wie in den Pariser Banlieues“

BERLIN. Der Arbeitsmarktexperte Karl Brenke warnt vor Illusionen bei der Integration von Flüchtlingen. „Die soziologische Forschung weiß seit mehr als 70 Jahren: Je größer die stadträumliche Konzentration einer bestimmten Migrantengruppe ist, desto geringer ist der Anreiz zur Integration in die aufnehmende Gesellschaft“, schrieb der Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung im DIW Wochenbericht (52/15). Dennoch setze Hamburg auf neue Großsiedlungen. „Vielleicht geht es angesichts des starken Asylstroms auch gar nicht anders. Man schafft damit allerdings Strukturen wie in den Pariser Banlieues.“ Ein Blick auf die Wirtschaft in Vorderasien und den Ländern Afrikas südlich der Sahara lege nahe, daß „viele Asylsuchende – abgesehen von einigen Akademikern – überhaupt keine Berufsausbildung nach deutschen Maßstäben haben“, so Brenke. Gleichzeitig kämen bei einfachen Tätigkeiten „auf eine bei den Arbeitsagenturen gemeldete offene Stelle derzeit elf Arbeitslose, für die nur eine solche Stelle in Frage kommt“. Für junge Asylsuchende böte sich eine Lehre an. Aber „eine Schulausbildung von mindestens zehn Jahren, wie in Deutschland, gibt es in den Herkunftsländern der Geflüchteten nicht“, so der DIW-Forscher. (fis)

 www.diw.de





Katastrophen kosteten 2015 85 Milliarden Dollar

ZÜRICH. Natur- und menschenverursachte Katastrophen haben 2015 weltweit einen volkswirtschaftlichen Schaden von 85 Milliarden Dollar verursacht. Im Vorjahr waren es mit 113 Milliarden Dollar 24 Prozent mehr gewesen. Zu diesem Ergebnis kommen vorläufige Sigma-Schätzungen der Schweizerischen Rückversicherungs-Gesellschaft (Swiss Re). Mit mehr als 26.000 Opfern kamen durch Naturkatastrophen doppelt so viele Menschen ums Leben wie 2014. Den mit jeweils zwei Milliarden Dollar größten Versicherungsschaden verursachte ein Wintersturm in den USA und die Explosion im chinesischen Hafen Tianjin. Das Erdbeben in Nepal verursachte sechs Milliarden Dollar Schaden, es waren aber nur 160 Millionen Dollar versichert. (fis)

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Zahl der Woche

Ab einem Alter von 68 müssen Autofahrer in der Kfz-Haftpflichtversicherung Zuschläge auf den durchschnittlichen Beitrag bezahlen. Ab 75 sind es bereits 50 Prozent mehr. Die mit 21 Prozent größten Abschläge erhalten Fahrer im Alter von von 27 bis 41. (Quelle: www.gdv.de/2015/12/)