© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/15 / 18. Dezember 2015

Meldungen

Gericht: Schaubühne darf „Fear“ weiter zeigen

BERLIN. Die Berliner Schaubühne darf das umstrittene Theaterstück „Fear“ (JF 46/15) ohne Einschränkungen weiter aufführen. Das hat das Landgericht Berlin am Dienstag dieser Woche entschieden. Es hob damit eine in der vorigen Woche von Hedwig von Beverfoerde erwirkte einstweilige Verfügung gegen das Stück wieder auf. Die Koordinatorin des Aktionsbündnisses „Demo für alle“ gegen die Frühsexualisierung von Kindern wollte der Schaubühne untersagen, in dem Stück weiterhin Fotos von ihr zu zeigen. In „Fear“ von Regisseur Falk Richter werden unter anderem Hedwig von Beverfoerde, die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch und die Publizistin Birgit Kelle zu „Zombies“ erklärt und in die Nähe von Massenmördern beziehungsweise Neonazis gerückt. Das Landgericht verneinte jedoch einen Eingriff in die Menschenwürde. Es bewertete die Kunstfreiheit höher als das Persönlichkeitsrecht der Antragstellerin. Hedwig von Beverfoerde will nun prüfen, ob sie gegen das Urteil Berufung einlegt. (tha)





Schweizer Lehrerin gegen Edelweißhemden

GOSSAU. Eine Schweizer Lehrerin hat ihren Schülern das Tragen von Edelweißhemden untersagt, weil diese rassistisch seien. In der Sekundarschule hatten rund zehn Jugendliche die Hemden getragen, um zu zeigen, daß sie „stolze Schweizer und patriotisch“ seien, berichtete der Tagesanzeiger. Die Lehrerin befahl den Schülern, die Kleidung unverzüglich zu wechseln. Die Schweizerische Volkspartei (SVP) zeigte sich entsetzt über die Anordnung und sprach von einer „Riesenfrechheit“. Es sei „fragwürdig, daß Schweizer Traditionen als rassistisch abgestempelt oder sogar verboten werden“, sagte Nationalratsmitglied Lukas Reimann (SVP). Ihm sei aufgefallen, daß besonders albanische Jugendliche überall „ihren Adler zeigen“. Dieses Recht müsse für alle gelten. Die Schülergruppe wurde von der Schule zum Gespräch vorgeladen und sollte ihr Verhalten rechtfertigen. Später gestand der Schulleiter ein, die Lehrerin habe mit dem Verbot überreagiert und dies auch eingesehen. Hintergrund sollen zunehmende Spannungen zwischen Schülern vom Balkan und Einheimischen an der betreffenden Schule sein. Die zumeist hellblauen Edelweißhemden, auch Schwingerhemden genannt, gehen zurück auf eine in der Schweiz traditionelle Form des Ringens. Zudem sind sie das Markenzeichen von Werbeträgern des Schweizer Bauernverbandes. (ho/tha)





Sprachpranger

Ingenuity for life

Werbespruch für einen neuen Marketingauftritt der in München ansässigen Siemens AG. Er steht künftig unter dem Firmenlogo.