© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/15 / 04. Dezember 2015

Meldungen

Vogel des Jahres 2016: der bedrohte Stieglitz

Hilpoltstein. Der Stieglitz ist vom Naturschutzbund Deutschland und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern zum Vogel des Jahres 2016 gekürt worden. Diese Wahl verdankt der bunte, im Volksmund „Distelfink“ genannte Kletterkünstler nicht seinem Rang als einem der beliebtesten Singvögel Europas. Vielmehr ist der früher gern als Stubenvogel gehaltene Stieglitz, der aufgrund der EU-Vogelrichtlinie seit 1979 nicht mehr gejagt oder gefangen werden darf, in seinem Bestand akut bedroht. Noch gebe es in Deutschland zwar zwischen 300.000 und 500.000 Brutpaare, aber diese Zahl künde vom „alarmierenden Bestandsrückgang“ seit 1990. Zu den vielfältigen Ursachen seiner Gefährdung zähle „übertriebenes Sauberkeitsdenken in ausgeräumten Gärten“ ebenso wie der bekannte „Feind“ der heimischen Vogelwelt, die ungebremste Intensivierung der Landwirtschaft (Vogelschutz 4/15). (dg)

 www.lbv.de





Gesundheitliche Vorteile und Risiken von Fisch

Wiesbaden. Die ständige Problematisierung des Fleischkonsums verführt Verbraucher nicht häufiger zur Fischmahlzeit. Die Deutschen essen weiterhin deutlich weniger Fisch als Fleisch. Auch die Prämie eines durch Fisch reduzierten Risikos für Tumorerkrankungen oder Bluthochdruck änderten an diesem Konsumverhalten nichts, konstatieren die Jenaer Ernährungswissenschaftler Michael Glei und Sonia Fischer. Vielleicht deshalb, weil einige Fischarten gesundheitlich nicht unbedenklich seien. So sollte man auf regelmäßigen Verzehr des notorisch Quecksilber enthaltendem Heilbutts oder Thunfischs lieber verzichten und darauf achten, auch geringer belasteten Fisch wie Hering nur ein- bis zweimal pro Woche zu essen (Ernährungsumschau international, 9/15). (rs)

 www.ernaehrungs-umschau.de





Zur Vermittlung von Biologie und Religion

Stuttgart. Nach Ansicht des Religionswissenschaftlers Michael Blume müssen sich Religion und Evolutionsbiologie nicht widersprechen, wenn man nur anerkenne, daß sie zwei Ebenen menschlicher Existenz beträfen. Für Blume, der über den Zusammenhang von Religion und Hirnforschung promovierte, stehen die neurologisch-physiologischen Determinanten religiöser Spiritualität außer Frage. Trotzdem müßten diese naturwissenschaftlichen Einsichten nicht zu antireligiöser Polemik oder zum Atheismus führen. Denn im Laufe seiner evolutionären Geschichte habe sich der Mensch zu einem Lebewesen entwickelt, das sich in geistigen Welten bewege und mit „überempirischen Akteuren“ wie Göttern genauso umgehe wie mit Zahlen und Formeln der Physik (Naturwissenschaftliche Rundschau, 10/15). (ck)





Erkenntnis

„Zweimal in der Nacht kurz aufzuwachen oder 20 Minuten zum Einschlafen zu benötigen ist vollkommen normal und beeinträchtigt auch nicht den Erholungseffekt des Schlafs.“

Thomas Pollmächer, Chefarzt am Zentrum für psychische Gesundheit am Klinikum Ingolstadt