© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/15 / 27. November 2015

Meldungen

Mehr minderjährige Asylbewerber 

FRANKFURT/MAIN. Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge hat sich seit Ende August verdoppelt. Kamen bis zu diesem Zeitpunkt in diesem Jahr 25.000 Jugendliche nach Deutschland, stieg diese Zahl bis Mitte vergangener Woche auf 57.376, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf die Bundesländer. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Kretschmer (CDU), vermutete, „die Jugendlichen werden vorgeschickt, um die Familie nachzuholen“. Jeder unbegleitete minderjährige Flüchtling koste den Steuerzahler 25.000 Euro pro Jahr, rechnete er vor. „Schlepper nutzen dieses Hilfsinstrument und damit unsere deutsche Gesellschaft aus“. Kretschmer forderte, den Familiennachzug auszusetzten.  Die Familienzusammenführung müsse zu den Eltern erfolgen. (cop)





Grenze: Polizei zählt  350.000 Asylbewerber  

POTSDAM. Die Bundespolizei hat an der deutsch-österreichischen Grenze seit Beginn der Grenzkontrollen im September 350.925 Asylbewerber gezählt. Dabei nahmen die Beamten bislang 411 Schlepper vorläufig fest, achtzehn kamen in Untersuchungshaft. Außerdem zählte die Bundespolizei 22 Verstöße gegen das Waffengesetz und 26 gegen das Betäubungsmittelgesetz. Nach Angaben des Bundespolizeipräsidiums kontrollierte die Polizei insgesamt 824.000 Personen und vollstreckte dabei 183 Haftbefehle. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte angesichts des ungebrochenen Zustroms von Asylbewerbern über die Balkanroute im September angeordnet, die Grenze zu Österreich vorübergehend wieder zu kontrollieren. (cop)





Protest gegen Merkel: CDU-Mann tritt aus 

Erfurt. Der Thüringer Landtagsabgeordnete Jürgen Reinholz ist aus Protest gegen die Asylpolitik aus der CDU ausgetreten. „Ich werde dem Thüringer Landtag ab sofort als frei gewählter, aber fraktionsloser Abgeordneter angehören“, schrieb Reinholz laut dem Thüringer Internetportal nnz-online in einem Brief an Fraktionschef Mike Mohring. Der Grund für seinen Schritt liege nicht in der Landes-, sondern in der Bundespolitik, betonte Reinholz, der zwischen 2003 bis 2014 Wirtschafts- sowie Landwirtschaftsminister war. Er zeigte sich unzufrieden mit der Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Beginnend mit ihrer Politik in der Griechenlandfrage bis hin zu ihrer Asylpolitik. Für all das bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen und auch nicht vor 25 Jahren in die CDU eingetreten“, sagte Reinholz. Er habe sich stets für Thüringen engagiert und stehe der CDU-Fraktion weiter als Gesprächspartner zur Verfügung. „Aber eben auch nicht mehr und nicht weniger. Einer muß mal ein Zeichen setzen.“ (ho)





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Nein, nur ein Bruchteil der Moslems neigt zu Gewalt. 1 %

Nein, die deutschen Geheimdienste haben die Lage unter Kontrolle. 0 %

Ja, besonders die Politik hat sich immer auf andere Gefahrenbereiche konzentriert. 58 %

Ja, die Gefahr durch Dschihadisten aus Syrien wurde zu lange ignoriert. 41 %

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