© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/15 / 27. November 2015

EU erneuert Pläne zur Verschärfung des Waffenrechts
Beißreflex
Heiko Hornung

Pläne, die EU-Waffenrichtlinie zu verschärfen, sind nicht neu. Verschiedene Vorstöße scheiterten in der Vergangenheit stets am Widerstand aus den Mitgliedsstaaten. Um so interessanter ist es, daß die Brüsseler Bürokratie die Verschärfung jetzt vor dem Hintergrund der aktuellen Terrorgefahr aus der Schublade holt, um sie in drei Monaten durch die nationalen Parlamente zu peitschen. Daß die Politik das Problem mit illegalen Waffen gerne in den Griff bekommen möchte und keine Waffen in Händen zwielichtiger Personen sehen will, ist verständlich. 

Durch Waffenrechtsänderungen wird sie dies allerdings nicht lösen, weil damit lediglich gesetzestreue, legale Waffenbesitzer getroffen werden, die nicht nur Einschränkungen (Verbot halbautomatischer Waffen) erfahren, sondern sich künftig aufwendigen Prozeduren unterziehen müßten, um überhaupt Waffenbesitzer bleiben zu können. Wut, Verzweiflung, Angst und Ohnmacht angesichts des IS-Terrors in Paris dürfen nicht dazu führen, unsere Freiheit in politischem Aktionismus zu opfern. Das hieße, sich das Spiel der feigen Mörderbande aufzwingen zu lassen, die um die Beißreflexe der westlichen Gesellschaften weiß, und der unsere Freiheit an sich schon ein Dorn im Auge ist.






Heiko Hornung ist Chefredakteur des Jagdmagazins „Wild und Hund“.

 www.wildundhund.de