© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/15 / 20. November 2015

Meldungen

Ausgaben für Kultur steigen 2016

BERLIN. Der Kulturetat der Bundesregierung steigt im kommenden Jahr um rund 115 Millionen Euro auf insgesamt 1,4 Milliarden Euro. Die Erhöhung um etwa vier Prozent wertete Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) als „ein großartiges Zeichen für die Kultur in Deutschland“. Die zusätzlichen Finanzmittel gehen unter anderem in die Filmförderung, das Schloß Friedenstein in Gotha und das Residenzschloß Dresden, in das Wuppertaler Pina-Bausch-Zentrum, den Umzug des Alliierten-Museums in Berlin, das Denkmalschutz-Sonderprogramm sowie in das Reformationsjubiläum. Zudem sind laut Kulturstaatsministerin 2016 zahlreiche Investitionen in die kulturelle Infrastruktur vorgesehen: vom Haus der Minderheiten in Flensburg bis zum Cavazzen in Lindau und vom Schaulager für Künstlernachlässe in der Abtei in Brauweiler bis zur Synagoge in Görlitz. Die Mittel für die Deutsche Welle werden um 7,5 Millionen Euro für die Berichterstattung zu Rußland und der Ukraine im TV- und Online-Bereich erhöht sowie „für die Aufbereitung der Flüchtlingssituation auf englisch und in Sprachen Afrikas und Asiens“, teilte Grütters mit. (tha)





Vielehe unter Muslimen in Berlin nimmt zu

BERLIN. In Berlin sollen zwischen 20 und 30 Prozent aller arabischstämmigen Männer zwei Ehefrauen haben, berichtet die Tageszeitung Die Welt und beruft sich dabei auf Angaben dortiger Sozialarbeiter, die selbst arabische Wurzeln haben. Die Angaben wurden von der Arbeitsgemeinschaft Integration und Migration der Polizei bestätigt. Danach ist die Vielehe „in der arabischen Gemeinschaft ein gängiges Problem, insbesondere unter Libanesen und Palästinensern“. Die Zahlen seien steigend. Rund 250.000 der 3,5 Millionen Einwohner in der deutschen Hauptstadt sind Muslime. Etwa 50.000 stammen aus dem arabischen Kulturkreis. Eine Ehe wird von ihnen staatlich auf dem Standesamt geschlossen, für die andere gibt ein islamischer Geistlicher seinen Segen. Damit ist diese Ehe zwar nach deutschem Recht bedeutungslos. Aber unter Muslimen hat sie oft einen höheren Stellenwert als die staatlich geschlossene Ehe. Den Trend zur Polygamie hat der deutsche Gesetzgeber 2009 durch die Änderung des Personenstandsgesetzes erleichtert. Damals wurde der Vorrang der staatlichen vor der religiösen Trauung aufgehoben. Seitdem kann die kirchliche oder auch muslimische Trauung vor der staatlichen stattfinden. Nach Angaben der Welt erkundigen sich viele Imame vor einer Trauung nicht nach dem Familienstand des Mannes. Es gebe kein Zentralregister für islamische „Ehen“. Die Folge sei, daß Männer von Moschee zu Moschee ziehen könnten, ohne daß überwacht werde, wie oft sie heiraten. (idea/JF)