© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/15 / 13. November 2015

Meldungen

Abgastests: Auch andere Hersteller betroffen?

Recklinghausen. Manipulationen bei Abgastests „sind nicht nur ein Thema für VW, sondern im Prinzip für die gesamte Automobil­industrie“, warnte der Autoexperte Charles McKay vom Institut für Mobilität und Verkehr (Move) im Deutschlandfunk. 70 bis 80 Prozent der Autoteile kommen von Zulieferern. Es sei plausibel zu fragen, ob nicht auch andere Autohersteller „über eine manipulierte Software verfügen, um die strengen Grenzwerte im Test zumindest zu erfüllen“, erklärte der Professor für Wirtschaftsingenieurwesen an der Westfälischen Hochschule (WHS) in Recklinghausen. „Wir bemängeln schon seit Jahren die Tatsache, daß die Verbrauchswerte, die in den Prospekten stehen, nicht der Realität entsprechen“, so McKay. Der CO2-Ausstoß korreliere mit den Verbrauchswerten eines Fahrzeugs: „Das ist das, was den Kunden letztlich interessiert. Das Thema Stickoxide ist für ihn uninteressant, weil es sein Portemonnaie nicht berührt“, meinte der WHS-Professor. (fis)

 www.w-hs.de





US-Elektropionier Tesla tief in den roten Zahlen

Palo Alto. Der Elektroautoproduzent Tesla Motors versinkt weiter in der Verlustzone. Im dritten Quartal kletterte der Fehlbetrag auf 230 Millionen Dollar, teilte die kalifornische Firma vorige Woche mit. Im Vorjahreszeitraum waren es 74,7 Millionen Dollar. Als neues Jahresziel verkündete Tesla 50.000 bis 52.000 verkaufte E-Autos, zu Jahresbeginn waren es noch 55.000. Seit Januar verbuchte Tesla einen Verlust von 568 Millionen Dollar bei 2,8 Milliarden Umsatz. Tesla-Chef Elon Musk begründete die roten Zahlen mit dem Produktionsstart des SUV-Models X und der Entwicklung des Kleinwagenmodels III. Der Kurs der Tesla-Aktie stieg daraufhin um zehn Prozent. Von der Tesla-Limousine S (Basispreis 81.800 Euro) wurden 2014 in Deutschland lediglich 815 Stück neu zugelassen. Ende Juni sorgte Musks Raumfahrtfirma SpaceX für Schlagzeilen, als deren Falcon-9-Rakete auf einem Versorgungsflug zur internationalen Raumstation ISS explodierte. (fis)

 www.teslamotors.com





Zahl der Woche

Mit 48,8 Prozent liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien am höchsten. Es folgen Griechenland (48,3), Kroatien (43,5), Italien (40,7), Zypern (32,6) und Portugal (31,8). Deutschland (7,0), Österreich (10,8), die Niederlande (11,2) und Dänemark (11,4) lagen weit unter dem EU-Schnitt von 20,4 Prozent. (Quelle: Eurostat)