© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/15 / 06. November 2015

Frisch gepresst

Gelenkte Demokratie. Der Politikwissenschaftler Klaus Hornung hat unter dem Titel „Freiheit oder Despotismus“ neun Aufsätze aus der Zeit von 1976 bis 2007 vereint. Im Mittelpunkt steht dabei für Hornung, Jahrgang 1927, die lebenslange Auseinandersetzung mit der „totalitären Erfahrung“. An Alexis de Tocqueville und Jacob L. Talmon geschult, die das totalitäre Potential demokratisch verfaßter Gemeinwesen zutreffend hoch einschätzten, darf sich der Analytiker und Mahner Hornung durch die aktuelle Entwicklung in Deutschland vollauf bestätigt sehen. Die „Asylkrise“ hat für jedermann sichtbar gemacht, daß sich eine neuartige Form politischer Ordnung, die „gelenkte Demokratie“ etabliert hat, die den Souverän nicht mehr fragt. Die Bundesrepublik, so schrieb Hornung schon 2007, sei in eine „nachdemokratische Verfassungswirklichkeit“ eingetreten. Man agiere zwar noch im Rahmen von Parlamenten und Wahlen, tatsächlich bestimmen im Hintergrund jedoch immer stärker „globale Wirtschafts-, Medien- und Ideologiemächte“ das Schicksal der Völker und Nationen. Ein Prozeß, der mit Hilfe auch von Massenmigration auf die „systematische Einebnung und Umpflügung des geschichtlich Gewachsenen, die Zertrümmerung der Kulturen, Religionen, Ethnien“ hinauslaufe, mit dem Ziel einer „universalen Einheitskultur amerikanisch-‘westlichen’ Zuschnitts“. (wm)

Klaus Hornung: Freiheit oder Despotismus. Die Erfahrung des 20. Jahrhunderts. Gerhard Hess Verlag, Bad Schussenried 2015, broschiert, 290 Seiten, 18 Euro




Unsterblichkeit. Gibt es ein Leben nach dem Tod? In seinem Buch stellt sich der Wissenschaftsautor Werner Huemer diese Frage, die wie keine andere die Menschheit in ihren Bann zieht. Ist das materialistische Weltbild, demnach mit dem Tod auch das tatsächliche Ende eintritt, noch zeitgemäß? Was wäre, wenn Geist, Seele oder Bewußtsein schon vor der Entstehung des menschlichen Körpers gegeben sind? Gibt es überhaupt Hinweise auf eine Seele? In seiner Analyse gelingt es ihm, fachlich kompetent eine Brücke von der Naturwissenschaft mit Quantenphysik, Hirn- und Bewußtseinsforschung bis hin zu Nahtoderfahrungen oder sogar religiösen Lehren zur Ewigkeit oder Reinkarnation zu schlagen. Die stichhaltige Antwort auf die Frage aller Fragen bleibt Huemer dem Leser erwartbar schuldig. (fl)

Werner Huemer: Unsterblich?! Gute Gründe für ein Leben nach dem Tod. Verlag Komplett-Media, München 2015, gebunden 396 Seiten, 24,95 Euro