Zunächst schien die Klage über die unmenschliche Unterbringung von Asylsuchenden einen neuen Höhepunkt erreicht zu haben: Dem Flüchtlingslager im bayerischen Neuhaus drohten Schlagzeilen wegen des desolaten Zustands der sanitäre Anlagen.

Doch das Problem war schnell gelöst: Die eilig herbeigerufenen Klempner stellten fest, daß einige Einwanderer offensichtlich praktischer veranlagt sind, als es sich sogar optimistische Arbeitsmarktforscher träumen ließen. „Wir haben das Problem, daß unsere Toiletten verstopft sind ... mit Ausweispapieren“, klagte der Bürgermeister der Gemeinde, Josef Schifferer (CSU). Offensichtlich wollten einige Flüchtlinge nicht nur die lästige Papierarbeit mit den deutschen Behörden abkürzen, sondern auch ihre Bleibeperspektive in Deutschland verbessern.