© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/15 / 30. Oktober 2015

Meldungen

Psychiater: Smartphones gefährden Gesundheit

BERLIN. Die ständige Nutzung digitaler Medien ruiniert nach Ansicht des Psychiaters Man-

fred Spitzer die Gesundheit. „Das Smartphone ist heute das, was vor 70 Jahren die Zigarette war. Damals wußte keiner, wie gefährlich Rauchen ist, und als man es dann wußte, hat es noch mehr als ein halbes Jahrhundert gedauert, bis die Menschen etwas geändert haben“, sagte der 57jährige in einem Interview mit der Bild am Sonntag. Nach Spitzers Worten sind Smartphones für zehn Prozent aller Unfälle verantwortlich. Sie erhöhten den Blutdruck, was zum Schlaganfall führen könne, lösten Streß aus, der das Risiko für Infektionen und Krebs erhöhe. Spitzer: „Wenn Sie die Wahrscheinlichkeiten auf die Bevölkerung hochrechnen, kommen Sie auf eine Menge Tote.“ Nach seinen Angaben sind vor allem die Gefahren für Kinder und Jugendliche groß, denn ihre Gehirne seien noch im Wachstum und würden durch Online-Aktivitäten massiv in ihrer Entwicklung gestört. Es bestehe auch die Gefahr der Cybersucht. Zu den Anzeichen dafür sagte Spitzer: „Man kann das Handy nicht weglegen, obwohl man das will. Man wird nervös, wenn man gezwungen wird, es zu tun.“ Verzichte der Nutzer auf den Konsum, erhöhe sich sein Puls, bekomme er Panik, könne an nichts anderes mehr denken und werde aggressiv: „Das sind ähnliche Auswirkungen wie bei Alkoholikern, denen man die Flasche wegnimmt.“ In Deutschland seien etwa acht Prozent der Jugendlichen von Cybersucht betroffen, so Spitzer. Junge Menschen schauten pro Tag im Schnitt 150mal auf ihr Handy und könnten sich schlechter konzentrieren und Lerninhalte im Gedächtnis behalten. Spitzer rät deshalb Eltern, ihren Kindern weder Smartphone, Laptop oder Playstation zu kaufen. Erwachsenen rät er hin und wieder zu digitalem Fasten: „Das Handy mal für ein paar Stunden auslassen – oder im Urlaub auch mal eine ganze Woche – ist ein Weg zu einem glücklicheren Leben und zu schönen Erlebnissen – in der wirklichen Welt.“ Am 2. November erscheint im Droemer-Verlag das neue Buch des Psychiaters mit dem Titel „Cyberkrank! Wie das digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert“. (idea/JF)





Martin Luther, bildlich dargestellt

BERLIN. Martin Luther ist die „am häufigsten bildlich dargestellte Person der deutschen Geschichte“. Darauf weist der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, in seinem Beitrag „Ohne Bilder keine Reformation“ in der aktuellen Ausgabe der Vebandszeitung Politik & Kultur hin. Der Reigen reicht von Lucas Cranach d. Ä., der 1520 das erste Porträt von Luther schuf, bis zu den anläßlich des 500. Reformationsjubiläums 2017 entstehenden Spielfilmen. (tha)

 www.kulturrat.de