Wer viel plaudert oder das Fratzenbuch vollschreibt, verplappert sich auch mal. Und verrät unwillkürlich mehr über sich, als ihm lieb sein dürfte. Siegfried Darga, Stadtrat für die Grün-Alternative Liste in Ennigerloh im Münsterland, ist so ein Hansdampf in allen Gassen. Einer, der, obwohl Mitglied in sieben Rats-Ausschüssen, tagsüber alle Zeit der Welt hat, auf Facebook Debatten zu führen. Eine lange im Ort lebende Kroatin berichtete dort über wiederkehrende Belästigungen ihrer 14jährigen Tochter durch junge dunkelhäutige Asylbewerber. Diese würden sie um ihre Telefonnummer angehen, einer habe sich in „schamverletzender Weise“ gezeigt. Im Bekanntenkreis ihrer Tochter sei es gar zu einer Vergewaltigung gekommen.

Darga, der als Altenpfleger arbeitet, wiegelte ab. In ihrer (Herkunfts-)Kultur würden Frauen besonders „geschützt“. Auch er habe gelesen, daß in Ennigerloh Männer Frauen gefragt hätten, „ob sie Sex haben wollen“. Darüber freue sich keine. „Aber so sind Männer halt.“ Sagt jemand, der unter seine Interessenschwerpunkte „Friedensarbeit“ zählt. „Natürlich kann ich nicht für jeden Flüchtling die Hand ins Feuer legen“, so Darga. „Nur weil sie keine Deutschen sind, sind sie ja nicht automatisch bessere Menschen.“