© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/15 / 16. Oktober 2015

Asylwelle soll Zehntausende neue Stellen schaffen
Konjunktur für Bürokraten
Ronald Gläser

Die Integration von einer Million Einwanderer, unter ihnen viele Analphabeten, ist eine Herkulesaufgabe. Was für den normalen Steuerzahler wie eine Portion Lebertran schmeckt, ist für Politiker ein Fünf-Gänge-Menü. Sie sehen in dem Zustrom die Chance, ihre Macht auszuweiten, und widersetzen sich daher dem Zustrom nicht ernsthaft. 

Da ist zunächst die Möglichkeit, neue Steuern und Abgaben zu erheben und anderweitig in Eigentumsrechte einzugreifen. Das Gesetz zur Immobilienbeschlagnahmung wurde in Hamburg von Rot-Rot-Grün abgesegnet. Schon immer war die Enteignung ein Herzenswunsch aller Linken, das kann jetzt endlich – der Flüchtlingskrise sei Dank – etwas einfacher verwirklicht werden.

Auf der anderen Seite erleben wir die große Ausweitung der Staatstätigkeit: Die Zuwanderer sollen Deutsch lernen. Natürlich auf Kosten der Deutschen. Das schafft Jobs. In Willkommensklassen werden schon jetzt nur halb so viele Schüler unterrichtet wie in normalen deutschen Klassen. Ergo: Mehr Lehrer müssen her.

Das gleiche gilt für Polizisten. Ein Gewerkschafter aus Berlin klagte kürzlich, Abschiebung seien so aufwendig, weil dafür mehrere Beamte mit jahrelanger Erfahrung nötig seien – Großbritannien beauftragt hingegen private Sicherheitsfirmen. In jedem Fall haben die Forderungen nach neuen Stellen im Polizeidienst Konjunktur. Allein der Bund sucht derzeit 3.000 neue Bundespolizisten. Dazu kommen Sozialarbeiter, Behördenmitarbeiter, Dolmetscher und allerlei weitere Betreuer im öffentlichen Dienst. Keine dieser Zusatzstellen trägt etwas zur Volkswirtschaft bei – alle diese Leute leben von den Steuergeldern der Normalverdiener.

Und sie sind es, die die höheren Steuern werden bezahlen müssen – und dazu den Unterhalt der neuen Mitbürger. Allein das Arbeitsministerium rechnete im September mit Mehrkosten von 1,8 bis 3,3 Milliarden Euro. Ein Betrag, der bis 2019 auf sieben Milliarden steigen soll.