© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/15 / 16. Oktober 2015

Meldungen

Belarus: Lukaschenka mit Rekordergebnis 

MINSK. In Weißrußland ist Amtsinhaber Alexander Lukaschenka erwartungsgemäß zum Sieger der Präsidentschaftswahlen ausgerufen worden. Am Montag schrieb die Staatliche Wahlkommission (ZIK) dem seit 1994 regierenden Staatschef ein Ergebnis von 83,5 Prozent der Stimmen zu. Das ist dessen höchster Wert, der nochmals um 3,8 Prozentpunkte besser liegt als 2010. Landesweit machten 6,4 Prozent der Wähler nach ZIK-Angaben von der Möglichkeit Gebrauch, „gegen alle Kandidaten“ zu stimmen, in der Hauptstadt Minsk etwa 20 Prozent, wo auf den Favoriten nur 65,6 Prozent entfielen. Ebenfalls eine mit 36 Prozent nie dagewesen hohe Zahl von Wählern gab innerhalb von fünf Tagen vor dem Wahlsonntag vorfristig die Stimme ab, wozu die Belegschaften von Staatsbetrieben, Studenten und Bewohner staatlicher Heime unter Drohungen genötigt werden. Den drei Gegenkandidaten wurden von der ZIK zusammen 9,7 Prozent zugesprochen. (ru)





Moskauer Konzern rügt MH17-Abschlußbericht 

Moskau. Der russische Rüstungskonzern Almas-Antej zweifelt nach Angaben der Nachrichtenagentur Sputnik daran, daß einige der Bilder der Raketensplitter, die die internationale MH17-Ermittlungskommission veröffentlicht hat, echt sind. „Einige der Bilder lassen Zweifel aufkommen. Auf den Fotos mögen die Splitter ja äußerlich einer Buk-Rakete ähneln. Doch die Qualität läßt das nicht eindeutig erkennen“, unterstrich Almas-Antej-Chef Jan Nowikow. Laut Abschlußbericht des Dutch Safety Board wurde Flug MH17 am 17. Juli 2014  von einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk über der Ostukraine abgeschossen. Die Frage, wer für den Absturz von Flug MH17 verantwortlich ist, ließ der Bericht unbeantwortet. (ctw)





Nahost-Quartett sagt Israelbesuch ab 

JERUSALEM. Auf Empfehlung von Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Delegation des Nahost-Quartetts eine geplante Reise nach Israel aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Vertreter des Quartetts, bestehend aus den Mitgliedern EU, USA, Rußland und den Vereinten Nationen, wollten sich mit israelischen und palästinensischen Funktionären treffen. „Die Israelis sagten uns, dies sei kein guter Zeitpunkt, um über die Probleme zu sprechen“, erklärte ein westlicher Diplomat gegenüber Haaretz. Wahrscheinlich seien sie zudem besorgt darüber, daß der Besuch des Quartetts den internationalen Druck auf Israel erhöhen könnte. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte die Terroranschläge von Palästinensern auf israelische Zivilisten verurteilt, gleichzeitig aber auch Israel vor „unverhältnismäßigen Reaktionen“ gewarnt. (ctw)