© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/15 / 09. Oktober 2015

Meldungen

Umweltverband geißelt Infrastrukturaufbau Ost 

BERLIN. Anläßlich des 25. Jahrestags der Deutschen Einheit hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) den Aufbau der Infrastruktur in den östlichen Bundesländern kritisiert. „Mit Geldern aus Umwelt- und Wirtschaftsprogrammen wie dem Aufbau Ost wurde nicht nur die Sanierung von Altlasten finanziert, sondern auch neue Autobahnen, Flußbaumaßnahmen und Flughäfen, das Zubetonieren von Grünanlagen für Gewerbegebiete und Gebäude oder der Abbau von Schienenverbindungen in der Fläche“, sagte der BUND-Chef Hubert Weiger. Entgegen den damaligen Absichtserklärungen sei es „nicht gelungen, Wirtschaftswachstum und Umweltbelastungen zu entkoppeln“. Weiger begrüßte zwar die Stilllegung der Atomkraftwerke und das Ende der Uranverarbeitung, aber wie im Westen ungelöst sei jedoch die Endlagerung der radioaktiven Hinterlassenschaften. 74 Castoren mit abgebrannten DDR-Brennelementen, die derzeit im Zwischenlager in Lubmin/Vorpommern lagerten, müßten wie alle anderen Castoren in ein noch zu findendes deutsches Atommüll­endlager gebracht werden. (fis)

 www.bund.net





IW: „Viele Syrer kommen aus Handwerksberufen“

KÖLN. Das arbeitgeberfinanzierte Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht im Flüchtlingszuzug eine Chance zur Fachkräfterekrutierung. „Gut die Hälfte der ausländischen Studierenden bleibt nach ihrem Abschluß in Deutschland. Anders ist es bei der Berufsausbildung. Hier gibt es keinen Markt für internationale Azubis“, klagte IW-Ökonom Axel Plünnecke in der Lampertheimer Zeitung. Anerkannte Flüchtlinge könnten in allen Berufszweigen ohne Hürden arbeiten, nur die Prüfverfahren müßten schneller werden. „Was wir über die Syrer wissen, ist, daß unter ihnen viele in Handwerksberufen gearbeitet haben“, sagte der Berater der Bundesregierung zum Thema Fachkräftesicherung. „Hier gibt es eine Tradition, auf die man aufbauen kann. Hier sind Nachqualifizierungen möglich – sofern erst einmal die Sprachkompetenz erworben wurde.“ (fis)

 www.iwkoeln.de





Zahl der Woche

Zwei Millionen der 17,6 Millionen Einwohner Nord-rhein-Westfalens erhielten 2014 die soziale Mindestsicherung. Das waren 11,3 Prozent und 3,4 Prozentpunkte mehr als 2013. Die höchsten Quoten gab es in Gelsenkirchen (20,7 Prozent), Düren (17,7), Mönchengladbach (17,5) und Essen (17,4). (Quelle: www.it.nrw.de)