© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/15 / 09. Oktober 2015

Zitate

„Ich bin gern Deutscher, und – ja, ich sage das so – ich bin stolz auf dieses Land, mein Land. Ich bin das, ohne gegenüber anderen Staaten und Menschen überheblich zu sein oder Schlimmeres. Ich weiß, daß man stolz auf das eigene Land sein kann, und trotzdem glücklich über Reisen ohne Grenzen, über die enge Partnerschaft mit anderen Ländern insbesondere in Europa.“

Klaus Kelle, Medienunternehmer, in seinem Blog „Denken erwünscht“ am 1. Oktober 2015




„Je stärker die Fragmentierung der Gesellschaft in ethnischer, religiöser, sozialer und kultureller Hinsicht wird, desto mehr muß der Staat Gemeinsamkeit stiften. Gerade als Einwanderungsland ist Deutschland auf einen Staat angewiesen, der seine Werte durchsetzt und seinen Staatsbürgern Vertrauen und Stolz vermittelt. (...) Die übermäßige Verflechtung von Entscheidungszuständigkeiten zwischen EU, Bund, Ländern, Kreisen und Gemeinden verwischt politische Verantwortlichkeiten und nimmt dem Bürger die Möglichkeit, Fehlleistungen durch Abwahl zu sanktionieren. Dasselbe gilt für die Auslagerung von Staatsaufgaben auf unabhängige Behörden und Private. Auch die inhaltliche Annäherung der großen Parteien nimmt dem Wähler die Möglichkeit zur Einflußnahme. Wo es keine Alternativen gibt, gibt es auch keine Wahl. Hinzu kommt, daß das Wahlrecht, die Ausgestaltung der Politikfinanzierung, das Fehlen direkter Demokratie auf Bundesebene sowie die Organisationsstrukturen der politischen Parteien die Selbstreferentialität des politischen Systems begünstigen und die Sprachlosigkeit zwischen Bürgern und Politik verstärken. Auf Dauer gefährdet dies die Akzeptanz der verfassungsmäßigen Ordnung.“

Peter M. Huber, Richter des Bundesverfassungsgerichts, in der „FAZ“ vom 1. Oktober 2015




„Ich weiß nicht, ob ich konservativ bin. Aber ich glaube nicht, daß der Mensch – ebensowenig wie jedes andere Tier – dafür gemacht ist, in einer sich ständig wandelnden Welt zu leben. Die Abwesenheit von Gleichgewicht, von Streben nach Gleichgewicht ist an sich unerträglich. (...) Die totale Herrschaft der Linken über die Intellektuellen dauert seit 1945 an. Immerhin schon 70 Jahre. Es sah aus, als würde das noch ewig so sein, aber jetzt hat sie Risse bekommen.“

Michel Houellebecq, Schriftsteller, im „Philosophie Magazin“, Oktober 2015




„Längst sind all die ‘Besserwessis’ und ihre Entourage wieder im Westen und tun das, was sie vor ihrem Scheitern im Osten schon getan haben. Sie bejubeln, was die freie Marktwirtschaft schwächt und den Einfluß des Fürsorgestaates stärkt (...) Sie bejubeln die Energiewende als grünes Wunder, die Rettung Griechenlands als europäische Solidarität, die grenzenlose Einwanderung von Muslimen als Willkommenskultur, obwohl nichts davon den Volkswohlstand mehrt. 25 Jahre nach dem Ende der DDR untergraben jene Ewiggestrigen, die schon immer gegen den Kapitalismus waren, die Wirtschaftskraft Deutschlands, wo sie nur können. Mehr Sozialismus war nie seit 1990.“

Rainer Bieling, Redaktionsdirektor, im „Hauptstadtbrief“ vom 2. Oktober 2015