© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/15 / 25. September 2015

CD-Kritik: Monoklub
Würze in Kürze
Sebastian Hennig

Nicht einmal eine halbe Stunde währt dieses erste Album von Monoklub. In dieser Kürze liegt eine kräftige Würze. Man kann und will es gleich noch einmal hören, so frisch und gesund ist es. Wie die frühen Ärzte knüpfen sie mit deutschen Texten an die fröhliche freie Art des frühen Skiffle und Beat an. Wie ein Credo klingt es: „Ich sing dies’ kleine Lied für dich, dann werde ich von dannen zieh’n“.

Dem Hamburger Trio liegt die wangenbleiche Überreflektiertheit der Hamburger Schule fern. So müssen jene Beatles geklungen haben, die wir nie zu hören bekamen, bevor sie Brian Epstein ins Plattenstudio lockte. Auch bei Monoklub kleben noch Fetzen von blutigem Fleisch an den Gitarrensaiten. „Die Zeit bleibt stehen“ klingt nahezu etwas nach den legendären „Die Erde“. Aber die Texte sind hier einfacher, wie es sich für verliebte und selbstverliebte Tanzmusik gehört. Die Verse originell genug, ohne neunmalklug oder dauerwitzig zu sein. „Das Leben hat angefangen und das Ende beginnt“, weiß das zweite Lied. 

Da darf auch mal „wo-hoa“ gesungen werden, oder: „Es macht mir Spaß, oh yeah“, sofern der mutwillige Sänger sonst nicht in seichte Befindlichkeit abdriftet. Es ist das duftende Schwarzbrot des frischgebackenen Gitarrenpop, das hier manchen weniger gehaltvollen Belag genießbar werden läßt.

Monoklub Monoklub Brilljant (Indigo)  www.monoklub.com