© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/15 / 18. September 2015

Meldungen

Frühe Globalisierung führte zum Kulturkollaps
Darmstadt. Bis heute ist ungeklärt, warum es ab etwa 1200 v. Chr., also zum Ende der Spätbronzezeit, in der Ägäis und dem östlichen Mittelmeerraum zu einem Totalzusammenbruch der Zivilisation kam. Zwar gibt es Hinweise auf einzelne katastrophale Ereignisse wie Erdbeben, Hungersnöte und Aufstände, aber solche kommen in der Geschichte immer wieder vor und führen normalerweise nicht zum kompletten Systemkollaps. Hierauf verweist der renommierte US-Althistoriker Eric H. Cline im Fachblatt Archäologie in Deutschland (4/2015), um danach seine Lösung des Rätsels zu präsentieren, welche von beunruhigender aktueller Relevanz ist: Die spätbronzezeitliche Welt im Raum zwischen Griechenland, Anatolien, Mesopotamien und Ägypten sei schon erheblich globalisiert gewesen, was zu einer enormen Abhängigkeit der Kulturen voneinander geführt habe. Und in solchen Situationen reiche dann offenbar bereits das Instabilwerden eines einzigen Reiches aus, um alle umliegenden Regionen in Chaos und Verfall zu stürzen. (wk)
www.aid-magazin.de




Chichen Itza: Pyramide mit Einsturzgefahr
Mexico-Stadt. Die Kukulcan-Pyramide, auch „El Castillo“ genannt, ist das Wahrzeichen der Maya-Ruinenstadt Chichen Itza im Norden der mexikanischen Halbinsel Yucatan. Das ebenso markante wie monumentale Bauwerk wurde im 11. und 12. Jahrhundert errichtet und thront an der Stelle eines älteren Vorgängerbaus aus dem 8. Jahrhundert. Jetzt fanden Archäologen der Nationalen Autonomen Universität von Mexico (UNAM) unter der Leitung von Rene Chavez mit Hilfe von geoelektrischen Methoden heraus, daß die Pyramide direkt über einer wassergefüllten Kalksteinhöhle steht, welche sich nur wenige Meter unter dem Boden befindet. Deshalb könnte die Decke der Kaverne unter der Last durchbrechen, was den Einsturz von „El Castillo“ zur Folge hätte (Mitteilung der Universidad Nacional Autónoma de México, 19. August 2015). Dann würde sich eines der typischen kreisrunden Wasserbecken (ein sogenannter Cenote) bilden, von denen es auf Yucatan über 1.000 Stück gibt, darunter auch in unmittelbarer Nähe der Kukulcan-Pyramide. (wk)
www.dcgs.unam.mx



Erste Sätze
Die rote Fahne der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken wehte unter einem grauen Regenhimmel hoch über dem Kreml.
Tom Clancy: Command Authority. Kampf um die Krim, München 2014




Historisches Kalenderblatt
19. September 1990: Nach Weisung der Ost-Berliner Bezirkshygiene-Inspektion bestimmt die DDR-Volkskammer, den „Palast der Republik“ wegen Asbestverseuchung zu schließen. Die letzten Parlamentssitzungen finden danach im Haus am Werderschen Markt statt.