© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/15 / 11. September 2015

Meldungen

Das Elsaß kämpft weiter für Eigenständigkeit

Ensisheim. Die elsässische Regionalpartei „Unser Land“ hat angekündigt, zu den Regionalwahlen in Frankreich im Dezember mit einer Liste anzutreten. Die Partei reagiert damit auf die definitive Umsetzung der Regionalreform in Frankreich, die das Elsaß in einer Megaregion Elsaß-Champagne-Ardennen-Lothringen aufgehen läßt. Vorausgegangen war eine Unterschriftensammlung für den Erhalt des Elsaß mit über 100.000 Unterzeichnern, die von Paris ignoriert wurde. „Unser Land“ wirft dem Präsidenten der Region, Phillippe Richert (Die Republikaner), vor, „das Elsaß verraten zu haben“, nachdem er sich Hoffnungen auf die Präsidentschaft der neuen Megaregion machen konnte. Die Regionalpartei, die sich für den Erhalt der Zweisprachigkeit im Elsaß einsetzt, betrachtet sich als „einzige Alternative zu den französischen Parteien Republikaner, Sozialisten und Front National, die sämtlich das Elsaß auf dem Altar persönlicher Ambitionen und des Karrierismus geopfert haben“. (ftm)





Zuwanderung:  Bischof widerspricht Papst 

BUDAPEST Der ungarische Bischof László Kiss-Rigó hat Papst Franziskus öffentlich widersprochen. Gegenüber der Washington Post sagte er Anfang der Woche: „Das sind keine Flüchtlinge. Das ist eine Invasion.“ Damit stellte er sich klar gegen Papst Franziskus, der am Wochenende Gläubige aufgefordert hatte, Solidarität mit den Flüchtlingen zu zeigen und sie in Europa aufzunehmen. „Sie kommen hierher und rufen ‘Allahu Akbar’“, sagte der Bischof von Szeged-Csanád. Dorthin waren in den vergangenen Wochen Zehntausende Menschen gekommen, hauptsächlich Syrer. „Sie wollen erobern“, befürchtet der Geistliche. Die Menschen würden sich als Flüchtlinge tarnen und bedrohten christliche Werte. Gleichzeitig beschrieb Kiss-Rigó die Migranten als „sehr arrogant und zynisch“. (eh)





Geheimdienst warnt vor Infiltration Moskaus  

PRAG. Der tschechische Geheimdienst BIS hat in seinem vergangenen Freitag veröffentlichten Tätigkeitsbericht 2014 vor der zunehmenden Einflußnahme russischer Agenten auf das Wirtschafts- und Geistesleben in Böhmen und Mähren gewarnt. Der Kreml arbeite mittels eines Agentennetzwerkes daran, in Europa Einflußstrukturen nach Art der sowjetischen Komintern zu verstetigen und wende dazu zu Sowjetzeiten erprobte Methoden der Meinungsmanipulation und Diversion an. „Diese Struktur ist ideologisch auf Dugins expansionistischen Neo-Eurasianismus gegründet“, der darauf ausgerichtet sei, einem „maximal breiten Spektrum politischer Kräfte“ von der extremen Linken bis Rechtsaußen attraktiv zu erscheinen, heißt es in der auch auf englisch vorliegenden Analyse. (ru)