© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/15 / 04. September 2015

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Trip ins Herz der Finsternis“, JF 36/15

Der real existierende Islam

Hochachtung vor Herrn Todenhöfer, daß er es gewagt hat, in den Islamischen Staat zu reisen. Sein Buch gibt einen Einblick in das Leben im IS. Daß der Islamische Staat nicht islamisch sei, kann ich nicht recht nachvollziehen. Der ehemalige Muslimbruder Hamed Abdel-Samad hat in seinem bekannten Buch „Der islamische Faschismus“ eine ganz andere Analyse über den Islam getroffen. Die Grundzüge dieses Faschismus scheinen überall durch. Sowohl in der Organisationsstruktur wie in der Religion, die stets über den Menschen steht. Seine Bücher brachten Abdel-Samad eine Todes-Fatwa ein. 

Wenn nun Herr Todenhöfer sagt, der Islamische Staat sei nicht islamisch, so scheint mir das, als wenn ein Experte behauptet, der Stalinismus habe nichts mit dem Kommunismus zu tun. Dabei liegt die Grundlage des roten Terrors in den Schriften von Marx und Lenin, der Terror des Islamismus im Koran begründet.

Ulf Friedrich, Gelsenkirchen






Zu: „An der Belastungsgrenze“ von Christian Schreiber, JF 36/15

Verantwortung vor den Enkeln

Kennen unsere Politiker nicht die alte Weisheit, daß Probleme nur zu lösen sind, wenn man die Ursache beseitigt? Augenscheinlich behandeln sie nur die Randprobleme und vergrößern damit das eigentliche Problem. Oder wollen sie in Deutschland alle Flüchtlinge der Welt aufnehmen, ohne die Ursachen zu bekämpfen? Damit würden sie meiner Meinung nach die Zukunft unserer Nachkommen zerstören. Können wir das widerspruchslos hinnehmen? Und was antworten wir auf die Frage unserer Enkel: „Opa, was hast du dagegen getan?“

Jürgen Schulz, Buchholz






Zu: „‘Aber hier ist es noch schlimmer’“ von Hinrich Rohbohm, JF 36/15

Paradoxes Zufluchtsszenario

Nach dem Krieg wurden die Kolonien Afrikas in die Unabhängigkeit entlassen. Jetzt erleben wir, daß die Bevölkerungen dieser ehemaligen Kolonien bei ihren früheren Kolonialherren Zuflucht suchen. Ist das nicht paradox? Wo steckt der Fehler?

Prof. Dr. Gerhard Gäde, München






Zu: „Die Rückkehr der Weiterleiter“ von Thorsten Hinz, JF 36/15

Zunehmendes Wolfsgeheul

Die Beleidigungen unserer Politiker aller Couleur nehmen exponentiell zu. Die schrillen Äußerungen sollen angeblich nur den rechten Rand der Gesellschaft treffen, gemeint aber sind alle autochthonen Deutschen, die sich berechtigte Sorgen um den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft machen. 

Die seit Jahren verfahrene Einwanderungspolitik wird uns verbal, mit Unterstützung der linken Medien, unter dem Begriff der „Bereicherung“ eingebleut, obwohl mittlerweile jeden auch politisch desinteressierten Bürger das unheimliche Gefühl beschleicht, daß wir uns allmählich einem politischen und finanziellen Zusammenbruch nähern. In ihrem verzweifelten Versuch, die desolate Situation schönzureden, bauen die Parlamentarier in ihrer Mehrheit ein geradezu groteskes Lügengebäude auf in der Hoffnung, daß ihnen die Deutschen das noch glauben. 

Die steigenden propagandistischen Aktivitäten unserer unfähigen Politiker zeigen liebenswerte, verzweifelte Flüchtlinge und beantworten Fragen positiv nach „berechtigten“ Forderungen, garniert von ausgesuchten, hilfswilligen Einheimischen und den üblichen Verdächtigen aus der „Pro Asyl“- und linken Szene. Betroffene und sorgenvolle Bürger kommen überhaupt nicht zu Wort. Als Alibi für deren Meinung werden einige Bürger geradezu vorgeführt, die sich verbal nicht gerade mit den richtigen Worten ausdrücken können. Ergo sind für die linkslastigen Medien die Vorgeführten alle „Dummschwätzer“.  

Noch sind die Rechtsradikalen und ein verrückter Mob in der Minderheit. Doch gerade unsere Politiker bereiten mit unüberlegten Haßtiraden den Boden für eine Zunahme an Sympathien für die rechte Szene. Nicht der einfache Deutsche, sondern unsere Politiker bereiten dem unweigerlich folgenden Rechtsruck das Bett, in dessen Folge die extremen Parteien zukünftig großen Zulauf haben werden.

Rolf Dieter Oertel, Lemgo




Dafür bezahlt der dumme Michel

Dieser Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf, er beschreibt die tagtägliche Indoktrinierung Deutschlands durch das gleichgeschaltete Fernsehen von ARD und ZDF. Auch das Vokabular erinnert immer mehr an den „Schwarzen Kanal“ des unseligen DDR-Fernsehens. Früher waren noch graduelle Unterschiede in der Berichterstattung festzustellen, heute sind es nur noch rot-grüne Weltansichten, die der Zuschauer zu hören bekommt. Es gibt nur ein Entkommen: Abschalten! Sonst ärgert man sich über die Lügen und Halbwahrheiten schwarz.Es kommen nur die Linke, die Grünen und die Dunkelroten der SPD zu Wort, und dafür bezahlt der dumme Michel auch noch Gebühren: um sich die Politik der Gutmenschen und Asyllobby anzuhören. Das gesamte Fernsehprogramm mit über 30 Sendern dient der Dummheit und Narretei des Fernsehvolkes; damit wird es ruhiggestellt, nur damit es nicht anfängt nachzudenken. Mich würden mal die Gehälter dieser „Staatsangestellten“ interessieren. Damit ist wahrscheinlich fast jeder zu kaufen!

Volker Krause, Arnsberg






Zu: „Pankraz, N. Luhmann und die komplexe Zettelkiste“, JF 36/15

Erstaunlicher Optimismus

Mich erstaunt Ihr Optimismus. Zu unterstellen, Politiker beriefen sich in ihrem Handeln auf Luhmann, würde vorraussetzen, daß sie ihn gelesen und verstanden haben. Ich glaube, daß „Soziale Systeme“ im Bundestag eher zu Überforderung führen würden. Komplexitätsreduktion findet aufgrund mangelnder Kompetenz ironischerweise dennoch statt. Vielleicht findet sich dazu auch was in Luhmanns Zettelkasten.

Lena Dreher, München






Zu: „Vermarktung der Selbstgefälligen“ von Matthias Bäkermann, JF 36/15

Kommerzielle Amerikanisierung

Vom Fußball sollte man mehr Ahnung haben, als nur im Stadion zu sitzen. Den Unterschied zwischen Marketing eines Fußballvereines und dem Markenprodukt Red Bull, dem ein Verein gehört, sollte er schon kennen. Retortenverein brauchte er auch nicht in Anführungszeichen zu setzen, es ist nachweislich so. Wenn man sich in einen bestehenden Verein einkauft , dessen Namen und Vereinsfarben ändert, ist man ein Retortenclub. Auch hat der Autor überhaupt nicht begriffen, um was es geht. Der Verein RB will kein Geld verdienen, er hat auch nie diese Absicht geäußert. Er benutzt den Fußball als Plattform für sein Produkt Red Bull. Dies ist der entscheidende Unterschied zu allen anderen Fußballvereinen in Deutschland. Dies ist übrigens Marketingstrategie des Konzerns. Er zeichnet verantwortlich für das Wohl und Wehe dieses Konstruktes. 

Auch die „trübeste Tasse“ mit Fanschal hat begriffen, daß man deutsche Vereinssatzungen ausgehebelt hat. Was der Autor nicht begriffen hat: genau diese Satzungen, dieses Recht und diese gewachsene Struktur hat uns zur weltweit geachteten Fußballmacht werden lassen, die gerade erst wieder Weltmeister wurde. Es regiert kein Scheich oder Ölmagnat im deutschen Vereinsfußball, und auch mit der Mitbestimmung sind wir gut gefahren. Wir sind die Liga mit den wenigsten Schulden, mit den höchsten Zuschauerzahlen und zählen qualitativ mit zu den Besten. 

Sollte dies weiter ausgehebelt werden, wird der Abrutsch der Traditionsvereine weitergehen, die teilweise noch nicht mal die Ablösesumme von nur einem Spieler für RB Leipzig als Etat für ihre Lizenzligamannschaft in Liga 2 aufrufen können. Millionen des Red-Bull-Konzerns machen es möglich. Das nenne ich den Anfang der kommerziellen Amerikanisierung des deutschen Fußballs. Ob dadurch die Attraktivität und Leistungsfähigkeit des deutschen Fußballs gesteigert wird, wage ich zu bezweifeln. Die Einschaltqouten von Sky geben hier sehr gute Hinweise: Ein Traditionsclub-Duell in der 2. Bundesliga wie zum Beispiel 1. FC Kaiserslautern gegen 1. FC Union Berlin bringt eine vierfach höhere Einschaltqoute als ein am gleichen Tage stattfindendes Spiel der 1. Bundesliga zwischen Hoffenheim und Wolfsburg.

Andreas Kloss, Berlin






Zu: „Das Geld ist futsch“ von Paul Rosen, JF 35/15

Sehnsucht nach Tauroggen

Die Ursache solcher Krisen kannte schon der griechische Geschichtsschreiber Thukydides vor zweieinhalbtausend Jahren. Er stellte fest: „Recht und Gerechtigkeit bestehen nur zwischen Gleichstarken. Sonst machen die Starken, was sie wollen, und die Schwachen erleiden, was sie müssen.“ So diktiert die Supermacht USA seinem Vasallen Europa, Griechenland sei geostrategisch unverzichtbar für den Nahen Osten und muß an die EU gebunden bleiben. Punkt! Daher rührt das ganze Spektakel, möge es uns auch noch so absurd vorkommen. Die Sache im europäischen Interesse zu lösen, wäre, das Atlantische Bündnis aufzulösen. Doch ein neues Tauroggen ist weit und breit nicht in Sicht.

Franz Harder, Leopoldshöhe






Zu: „Sehnsucht nach dem Schlagbaum“ von Paul Leonhard, JF 35/15

Wie 1989 wieder auf der Straße

Teile im tapferen Volk der Sachsen wehren sich heute mit dem Mut der Verzweiflung gegen rücksichtslose Überfremdung. Allein gelassen vom Staat, den Kirchen und Medien gehen Menschen wieder auf die Straße. 1989 war ich dabei: „Wir sind das Volk.“ Während SED-Funktionäre, Kirchenfürsten und Systempresse den Sozialismus feierten, hatte das Volk so viel Zorn im Herzen angestaut, daß der auf der Straße sicht- und hörbar wurde. Der Ruf nach Freiheit wurde vor allem in Sachsen laut: In Leipzig und Dresden, Plauen und Heidenau und am Ende im ganzen Land. Auch damals waren wir „Mob“, „Gesindel“, „Idioten“, eine „Schande für unser Land“, „kriminelle Elemente“, „die nicht zu uns gehören“. Menschen waren wir jedenfall nicht. Und heute gibt SPD-Chef Gabriel zu Protokoll: „Ihr gehört nicht zu uns!“, „keinen Millimenter!“, „Pack“. Fehlt eigentlich nur noch die Losung „Deutsche raus!“

Das hätten sie gern: Gleichschaltung auf der ganzen Linie. Wer anders denkt oder gar protestiert, muß weg, gehört weggesperrt. Brandstiftung geht nicht, das ist klar. Doch kann es sein, daß Menschen einfach Angst haben? Beschäftigte rutschen nach jahrzehntelanger Arbeit in Hartz IV. Ruck, zuck werden Bauvorschriften geändert, Parks weggebaggert und Turnhallen belegt. Beschauliche Heimatorte sind plötzlich fremde Gefilde. Das bewegt viele Leute im Lande. Die Sachsen bringen seit einem Jahr ihre Sorgen und ihren Zorn auf die Straße. Die oben sollten hören, denn „wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“.

Egmond Prill, Kassel






Zu: „Protest als Pose“ von Rafael Kaiser, JF 35/15

Ein Käfig von den Narren

Mit Interesse habe ich den Artikel über Lothar König gelesen. Ist er überhaupt noch im Amt? Dann könnte er 1968 noch Schüler gewesen sein. 1968 habe ich in Leipzig Theologie studiert und einige Kommilitonen hatten handfeste „Stasi-Kontakte“ wegen Protesten gegen die Sprengung der Universitätskirche – wenn ich mir die Bilder von damals heute anschaue, denke ich, daß damals die Welt so einfach und schwarzweiß schien wie diese Bilder ...

Der Käfig für den Papst hat übrigens auch DDR-Vorgänger: Bei einem Pionier/FDJ-Treffen in Dresden, es war wohl Ende der 50er Jahre, erinnere ich mich an ein großes Transparent mit einem Spruch, den Kinder und Jugendliche im Chor skandieren mußten: „Wir brauchen einen Vogelbauer/ für Dr. Konrad Adenauer –/ ein Vogelbauer ist zu klein/ es muß ein Raubtierkäfig sein.“ Daß der volle Name mit Doktortitel zitiert wurde, lag nicht am Respekt gegenüber dem Bundeskanzler, den man sonst auch vermissen ließ, sondern am Reim.

Renate Krahl, München






Zu: „Morden unter falscher Flagge“ von Jan von Flocken, JF 35/15

Beide Seiten hereingefallen

Während des Ersten Weltkrieges versenkten U-Boot-Fallen insgesamt 14 deutsche U-Boote. Doch operierte die Kaiserliche Marine in der Ostsee ebenfalls mit einigen U-Boot-Fallen als Köder für dort eingesetzte britische U-Boote.

Karl-Heinz Grieger, Bielefeld






Zu: „Masseneinwanderung / Deutschland wird ruiniert“ von Manfred Ritter, JF 34/15

Das sind die Fragen aller Fragen

Kann mir jemand erklären, warum einem alten Menschen im Alten- oder Pflegeheim weniger Taschengeld zusteht als einem Flüchtling? Warum keine Spielräume da waren, um Erzieherinnen vernünftig zu bezahlen, plötzlich aber genügend Geld für noch so viele Flüchtlinge da ist? Wieso Schengen ausgesetzt werden konnte für die Sicherheit beim G7- Gipfel, das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung aber nichts zählt? Warum zwar das Taschengeld in den Medien verschämt angesprochen wird, jedoch das Kindergeld nie erwähnt wird?

Dr. Bertram Staudenmaier, München