© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/15 / 04. September 2015

Meldungen

Klimaschutz als Ziel der Landschaftsplanung

Stuttgart. Der Klimawandel und seine Folgewirkungen finden seit 1995 zunehmend Eingang in die Praxis der Landschaftsplanung. Dies ergab die Auswertung von 171 deutschen Landschaftsrahmen- und Regionalplänen durch Forscher der TU Berlin (Abteilung Landschaftsplanung und -entwicklung). Gerade in den letzten Jahren seien Maßnahmen zum Klimaschutz für Planer kein Randthema mehr gewesen. In vorbildlicher Weise trage der Landschaftsrahmenplan des Kreises Nienburg/Weser dem Phänomen Rechnung, da er mit dem Tempo der Klimaänderung und mit der Überforderung der Anpassungsfähigkeit natürlicher Ökosysteme kalkuliere. Daran lasse sich ablesen, daß die Verantwortung für die Reduktion von Treibhausgasemissionen inzwischen auf der unteren Ebene regionaler Planung empfunden werde (Naturschutz und Landschaftsplanung, 7/15). (dg)

 www.nul-online.de





Energiegenossenschaften mit ungewisser Zukunft

Wien. Energiegenossenschaften, in denen Bürger sich ehrenamtlich engagieren, sind für Jakob R. Müller, der an der Uni Erfurt Organisation und Management lehrt, zum „Symbol für eine bürgernahe Energiewende“ geworden (Gaia, 2/15). Fast die Hälfte der regenerativen Erzeugungskapazität bauten Private auf, wobei die meisten der 973 Genossenschaften Strom aus Photovoltaikanlagen, Biomasse und Windkraft gewinnen und viele sogar mehrere Technologien gleichzeitig nutzen. Ihre Zukunft scheint indes ungewiß, da 2014 nur 29 Neugründungen registriert wurden; der Boom sei vorüber. Diese Stagnation sei „bedenklich“, da sie die Akzeptanz der Energiewende gefährde. Gelinge es nicht, mehr ehrenamtlichen Einsatz zu mobilisieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, stünden die Energiegenossenschaften mittelfristig vor dem Aus. (ck)

 www.oekom.de





Korallenriffe: Leicht mögliche Regeneration

stuttgart. Korallenriffe werden ebenso stark durch Überfischung geschädigt wie durch Erwärmung und Versauerung der Ozeane. Die Überfischung stört  Nahrungsketten und schwächt die Widerstandsfähigkeit der Riffe. Neue Untersuchungen belegen, daß es zur Abhilfe keines totalen Fangverbotes bedürfe, sondern bereits weniger restriktive Maßnahmen die Regeneration der Riffökologie förderten. Langzeitbeobachtungen von US- und australischen Forschern zeigen, daß sich in marinen Reservaten etwa die Bestände von Papageifischen rasch erholen, die das Überwachsen der Korallen mit Algen und damit deren Absterben verhindern (Naturwissenschaftliche Rundschau, 7/15). (ck)

 www.naturwissenschaftliche-rundschau.de





Erkenntnis

„Gesichtserkennungsalgorithmen sind noch nicht so gut wie die besten Menschen, aber besser als der Durchschnitt.“

Franz Daubner, Projektleiter am Austrian Institute of Technology (AIT), über maschinelle Paßkontrollen und Personenüberprüfungen