© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/15 / 04. September 2015

DVD: Djinn
Böswillige Geistwesen
Werner Olles

Der Geschäftsmann Khalid (Khalid Laith) und seine Frau Salama (Razane Jammal) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten haben sich in New York eine komfortable Existenz aufgebaut. Doch als sie unter traumatischen Umständen ihr ungeborenes Kind verlieren, drängt Khalid auf eine rasche Rückkehr in die Emirate, wo eine gutdotierte neue Stelle auf ihn wartet. Salama glaubt zwar nicht, daß ein Ortswechsel ihr Leid lindern kann, fügt sich jedoch dem Wunsch ihres Mannes.

Und in materieller Hinsicht mangelt es ihnen tatsächlich an nichts: Eine luxuriöse Wohnung in dem Appartementgebäude „Al Hamra“ ist in Khalids Arbeitsvertrag inbegriffen. Dennoch kann sich Salama mit ihrem neuen Zuhause nicht anfreunden. Während ihr Mann die meiste Zeit im Büro verbringt, stößt sie bei ihren Erkundungen im „Al Hamra“ auf immer neue Ungereimtheiten. Warum ist das riesige Gebäude fast menschenleer, obwohl Lage und Ausstattung gutbetuchte Mieter eigentlich anziehen müßten? Was hat es mit dem dichten Nebel auf sich, der sich oft zwischen das „Al Hamra“ und seine Umgebung legt? Und welche Rolle spielt die Nachbarin Sarah, die sich auffällig um die Gunst der Neuankömmlinge bemüht? Je mehr Antworten Salama findet, desto stärker wächst in ihr die Ahnung, daß in den verwinkelten Korridoren und leerstehenden ApPartements etwas Bedrohliches lauert …

Tobe Hooper gehörte mit Horror-Thrillern wie „The Texas Chain Saw Massacre“, „Brennen muß Salem“ und „Poltergeist“ zu den erfolgreichsten und originellsten Regisseuren des Genres. Doch leider hat er in den letzten Jahren sein Talent für billige TV-Produktionen verschleudert. Um so erfreulicher, daß er nun offensichtlich zu seinem alten Niveau zurückgekehrt ist und den Zuschauern mit „Djinn – Des Teufels Brut“ (2013) einen Schocker präsentiert, der etwas von seinem Einfallsreichtum und inszenatorischen Geschick aus früheren Zeiten erahnen läßt.

Der Mythos der Djinns, gestaltwandelnden Geistwesen, die sich böswillig in die Geschicke der Sterblichen einmischen und Angst und Schrecken verbreiten, bringt frischen Wind ins oft totgesagte „Haunted House“-Genre. Hooper inszeniert die Geschichte schnörkellos und stellenweise durchaus blutig. Für Hooper-Fans ein Muß.