© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/15 / 28. August 2015

Zitate

„Genderneutrale Erziehung funktioniert nicht. Wenn der Junge keine Pistole kriegt, schnitzt er sich eben eine. Warum sollte man das verhindern? Oder Mädchen davon abhalten, mit Puppen zu spielen. Ich verstehe nicht, woher da in der Gesellschaft der Wille zur Gleichmacherei kommt. (...) Ich würde mir mehr Kosten-Nutzen-Analysen des Staates wünschen, anstatt politische Umerziehungsziele zu verfolgen. Es ist vielleicht keine gute Investition, mit viel Steuergeld statt auf fünf Prozent Ingenieurinnen auf zehn Prozent zu kommen.“

Axel Meyer, Evolutionsbiologe und Autor, im „Stern“ vom 20. August 2015




„Während das Zugpersonal des Thalys offenbar Reißaus nahm, sich in seinem Abteil verschanzte und die Reisenden ihrem Schicksal überließ, ergriffen drei junge amerikanische Männer die Initiative (...) Daß es sich bei zwei von ihnen um Soldaten handelt, von denen einer frisch aus dem Einsatz aus Afghanistan zurückgekehrt ist, ist kein Zufall. Die Bereitschaft, ihr Leben für andere zu riskieren, ist quasi Berufsvoraussetzung, auch wenn hierzulande dieser Aspekt des Soldatseins gerne verdrängt wird. (...) Im Angesicht eines Terroranschlags kann sich der einzelne auf keine staatliche Autorität mehr verlassen und muß, so er es denn kann, das Schicksal in die eigene Hand nehmen. In den Vereinigten Staaten glauben die Menschen an die eigene Wehrhaftigkeit. Das führt mitunter zu anderen Problemen. Aber am Freitag hat dieser Glaube mitten unter uns Hunderten das Leben gerettet. Das sollte uns zu denken geben.“

Lorenz Hemicker, Redakteur vom Dienst, bei „FAZ.net“ vom 23. August 2015




„Die Attentäter wie auch die große Gruppe ihrer Sympathisanten müssen zweierlei erfahren: daß der Westen nicht mit sich spaßen läßt und daß Intoleranz nicht mit Toleranz rechnen darf. Wo immer islamisch grundierter Fanatismus sein Haupt erhebt, ist es keineswegs Ausdruck von Kulturimperialismus oder Spezialmoral, ihn entschlossen, mutig und umstandslos in die Schranken zu weisen. Wer den freien Westen angreift, praktisch oder theoretisch, weil ihm Freiheit verhaßt ist, muß von der westlichen Zivilgesellschaft immer und immer wieder hören: Die Freiheit lassen wir uns von niemandem nehmen. Sind wir dazu bereit?“

Alexander Kissler, Publizist und „Cicero“-Ressortleiter, im Blog „Denken erwünscht“ am 24. August 2015




„Was unser Urteilsvermögen trübt, sind die Bilder, die wir täglich sehen: von der griechisch-mazedonischen Grenze, aus Calais am Ärmelkanal, aus Freital und Heidenau in Sachsen. Wer angesichts solcher Bilder kein Mitleid empfindet, der hat kein Herz, wer aber nur Mitleid empfindet, von dem er sich mit einer Spende befreit, der hat keinen Verstand.“

Henryk M. Broder, Kolumnist, auf „Welt Online“ vom 25. August 2015




„Je verklemmter und repressiver eine Kultur ist, desto gefährlicher ist sie. Denn alles, was unterdrückt wird, bricht auf andere Weise durch.“

Peter Hayden Dinklage, amerikanischer Schauspieler („Game of Thrones“), im „Playboy“, Ausgabe September 2015